Architekt Andrin Schweizer: Mein Kampf gegen Burnout – Ein offenes Gespräch über innere Dunkelheit und Wiederaufbau
2024-12-06
Autor: Gabriel
Der Architekt Andrin Schweizer, bekannt aus der beliebten SRF-Satire-Show «Happy Day», hat mit seinen Umbauprojekten unzähligen Menschen Freude bereitet. Doch hinter der Television glänzt eine andere Geschichte – die seines Burnouts. Aktuell befindet sich der TV-Star in einer Klinik und teilt mutig seine Erfahrungen über den Erschöpfungszustand und den Weg zurück ins Leben.
Schweizer, der sich als Umbau-Experte einen Namen gemacht hat, kämpfte lange mit inneren Dämonen, die selbst seine fröhliche Bildschirmausstrahlung nicht verdecken konnten. Seine Karriere beim Schweizer Fernsehen nahm Fahrt auf dank seiner früheren Beziehung zu TV-Star Kurt Aeschbacher, was ihm den Einstieg in die Branche erleichterte. Doch der Erfolg brachte auch immense Belastungen mit sich.
In einem aufschlussreichen Interview mit dem Ostschweizer Fernsehen (TVO) beschreibt Schweizer, wie er nach den Dreharbeiten zu «Schweizers Heimwerker*innen» an seine Grenzen stieß – es war bereits sein zweites Burnout innerhalb von 15 Jahren. "Ich war extrem erschöpft und habe jegliche Freude an meiner Arbeit verloren", gesteht er. Tatsächlich war sein Alltag von harter Arbeit geprägt, in dem er oft bis zu 18 Stunden täglich geschlafen und gearbeitet hat. Eine kurze Auszeit war nicht genug, um seine Batterien aufzuladen – letztlich suchte er professionelle Hilfe auf.
Ein Therapeut empfahl ihm dringend, eine Klinik aufzusuchen, und das tat er auch. "Obwohl ich Angst vor den Gruppentherapien hatte, hat mir die Gemeinschaft am meisten geholfen", erzählt er. Sein Aufenthalt in der Klinik führte dazu, dass er bedeutungsvolle Freundschaften schloss.
Obwohl sein äußeres Leben – ein schönes Haus, ein erfüllender Job und eine Beziehung – perfekt erschien, war sein inneres Feuer erloschen. "Es war ein schleichender Prozess", reflektiert er über seinen Zustand. Das Burnout empfand er als persönliches Scheitern, das ihn stark belastete.
Durch Gespräche erkannte Schweizer, dass das Thema Burnout in der Gesellschaft immer mehr aus der Tabuzone heraustritt, oft jedoch mit Leistungsstärke assoziiert wird. Er stellt fest: "Die Leute akzeptieren das gut, aber über Depressionen redet man ungern." Dieses Ungleichgewicht zeige, dass es noch viel zu tun gibt, um mentale Gesundheit zu entstigmatisieren.
Schweizer appelliert an die Wichtigkeit von Offenheit und Ehrlichkeit im Umgang mit solchen Themen, um anderen, die ähnliche Erfahrungen durchleben, zu helfen. Er zieht einen Vergleich zu seinem Coming-out, bei dem er erkannt hat, wie wichtig es ist, verletzlich zu sein und Unterstützung zu suchen.
Andrin Schweizer hofft, durch das Teilen seiner Geschichte nicht nur sich selbst, sondern auch anderen Betroffenen Mut zu machen, Hilfe anzunehmen und über ihre eigenen Kämpfe offen zu sprechen. Es ist ein Zeichen der Stärke, nicht Schwäche, die eigene Verletzlichkeit zu zeigen. Achtet auf eure mentale Gesundheit – es gibt Hoffnung und Unterstützung in der Dunkelheit.