Nation

Argentinischer Präsident Javier Milei plant Besuch in der Schweiz

2024-12-04

Autor: Laura

Die Anreise von Javier Milei nach Davos war bereits zu Beginn dieses Jahres bemerkenswert. Während andere Staatsoberhäupter in Privatjets oder erstklassig reisten, entschied sich der argentinische Präsident, in der Economy Class zu fliegen. Dieses ungewöhnliche Verhalten erklärte er mit dem Wunsch, das Staatsbudget nicht unnötig zu belasten. Doch seither scheint sich seine Einstellung gewandelt zu haben, da er inzwischen in teuren Privat- und Regierungsjets reist.

Milei plant nun einen weiteren Besuch in der Schweiz und will voraussichtlich am Weltwirtschaftsforum (WEF) teilnehmen, das vom 20. bis 24. Januar 2025 in Davos stattfindet. Diese Neuigkeit wurde kürzlich von argentinischen Medien und auch von Swissinfo, jedoch nur auf Portugiesisch, verbreitet. Auf eine Anfrage bei der argentinischen Regierung und deren Botschaft in Bern gab es bisher keine Rückmeldung.

Abgesehen von der WEF-Teilnahme stehen noch weitere Termine für Milei in der Schweiz an. Ob der Bundesrat den argentinischen Präsidenten in Bern empfangen wird, bleibt unklar. Vorangegangene Besuche von Staatsoberhäuptern wie dem ukrainischen Präsidenten und dem chinesischen Premierminister wurden jedoch stets vom Bundesrat begrüßt.

Zudem wurde Milei bereits von einem Schweizer Thinktank eingeladen. Das Liberale Institut in Zürich teilte mit, dass der Präsident am 24. Januar auftreten wird. Details zu Zeit und Ort sind derzeit noch nicht festgelegt.

Milei ist bekannt für seine radikale Ablehnung staatlicher Eingriffe und setzt sich vehement für libertäre Prinzipien ein. Sein Ziel ist es, staatliche Institutionen zu reformieren oder gar abzuschaffen. Aktuell ist er einer der prominentesten Vertreter des Libertarismus und hat bereits mehrere staatliche Institutionen in Argentinien aufgelöst.

Die Organisatoren des Liberalen Instituts betonen, dass „weltweit wohl kein anderer Politiker derzeit liberale Reformen derart konsequent vorantreibt“. Olivier Kessler, der Direktor des Instituts und bekannt für seinen Einsatz bei der No-Billag-Initiative, hat Milei bereits in Hamburg getroffen und ihn zur Teilnahme eingeladen. Milei hat der Einladung erfreulicherweise zugesagt.

Seine kontroversen Ansichten, insbesondere zu Themen wie Feminismus und Sozialismus, haben in der internationalen Gemeinschaft viel Diskussion ausgelöst. Bei seiner letzten Rede auf dem WEF äußerte er seine Meinung, dass Feminismus das Wirtschaftswachstum behindere, und rief: „Es lebe die Freiheit, verdammt noch mal“, bevor er die Bühne verließ, ohne eine Frage zuzulassen.

Dem Instituto Liberale wird zudem der Röpkepreis für Zivilgesellschaft verliehen, was Mileis Teilnahme umso bedeutender macht. Die Veranstaltung soll in einem „kleinen, aber feinen Rahmen“ stattfinden, um mehr Fördergelder zu akquirieren. Unterstützer des Instituts werden zuerst die Möglichkeit erhalten, Tickets zu erwerben. Spender, die in den nächsten Tagen mindestens 1000 Franken beitragen, könnten sich noch auf die exklusive Einladungsliste setzen lassen. Somit zeigt das Liberale Institut eine klare Strategie zur Gewinnung von Unterstützern für ihre mission.