Wissenschaft

Asteroid Phaethon: Das Geheimnis seines merkwürdigen Verhaltens gelüftet – Wissenschaftler präsentieren neue Theorie!

2024-09-26

Der Asteroid Phaethon zeigt ein seltsames Verhalten, das ihn von anderen Asteroiden unterscheidet und ihn eher wie einen Kometen erscheinen lässt. Dieses Phänomen gibt Wissenschaftlern Rätsel auf und sie haben nun eine faszinierende Theorie entwickelt, um es zu erklären.

Im Dezember wird der Himmel mit den Geminiden, dem stärksten Meteorstrom des Jahres, erleuchtet. Die Erde durchquert die Staubspur, die durch einen früheren Vorbeiflug von Phaethon, dem Asteroiden (3200) Phaethon, verursacht wurde. Phaethon wurde bereits 1983 entdeckt, doch erst seitdem wird klar, dass sein Verhalten unerwartete Ähnlichkeiten mit Kometen aufweist.

Im Gegensatz zu den meisten Kometen, die beim Annähern an die Sonne aus Eis und Staub einen leuchtenden Schweif entwickeln, scheint Phaethon nicht die große Menge an Staub freizusetzen, die für die Geminiden verantwortlich wäre. Stattdessen stößt der Asteroid Gas aus, was den Verdacht nahelegt, dass unter seiner Oberfläche Prozesse ablaufen, die nicht ganz entschlüsselt sind.

Ein Forschungsteam unter der Leitung von Martin Suttle von der Open University hat sich intensiv mit dem Asteroiden beschäftigt. Sie untersuchten Proben aus einer seltenen Gruppe von Meteoriten, die eine ähnliche Zusammensetzung wie Phaethon aufweisen. Durch das Erhitzen dieses Materials wollten die Wissenschaftler die extremen Bedingungen nachahmen, denen Phaethon ausgesetzt ist, wenn er sich der Sonne nähert.

Die Ergebnisse dieser Studie waren überraschend: Statt dass die vulkanischen Gase schnell verloren gehen, ergeben sich langsame Freisetzungszyklen von Schwefelgasen über viele Erhitzungsphasen hinweg. Dies deutet darauf hin, dass Phaethon auch nach zahlreichen Sonnenpassagen ein Reservoir an Gasen besitzt, das bei seiner Annäherung zu kometenähnlichen Aktivitäten führt.

Eine weitere spannende Entdeckung: Es wird vermutet, dass die Oberflächenerwärmung Phaethons eine chemische Reaktion in den Eisensulfidmineralien innerhalb des Asteroiden auslöst – es entstehen Gase wie Schwefeldioxid. Diese Gase können aufgrund der undurchlässigen Oberflächenstruktur nicht schnell entweichen und sammeln sich, was das seltsame Verhalten des Asteroiden erklärt.

Phaethons Rotation, die weniger als vier Stunden dauert, könnte dazu führen, dass eingekapselte Gase zurückgehalten werden, um dann bei einer weiteren Erwärmung freigesetzt zu werden. Dies könnte den Zyklus von Gasfreisetzung und Temperaturwechsel erklären, was eine interessanten Parallele zu den Dynamiken von Kometen aufzeigt.

Der Asteroid ist nicht nur ein wissenschaftliches Rätsel, sondern sorgt auch für die spektakulären Geminiden-Sternschnuppen. Am Anteil daran sind frühere Gasausbrüche Phaethons beteiligt, der vor vielen Jahren Staub und Gase ausgestoßen hat, die die heutige Staubwolke bildeten.

Die zukünftige japanische Mission "Destiny+" wird 2025 aufbrechen, um Phaethon noch eingehender zu erforschen und möglicherweise weitere Geheimnisse über diesen rätselhaften Himmelskörper zu lüften. Wenn alles gut läuft, könnte die Mission bahnbrechende Erkenntnisse über das Verhalten von Asteroiden im Allgemeinen liefern – und den mysteriösen Phaethon noch besser verstehen lassen. Halten Sie Ihre Augen auf den Himmel gerichtet!