Augenklinik Ludwigshafen: Eine Revolution in der Netzhautchirurgie mit 3D-Technologie
2024-11-18
Autor: Emma
Einführung
Ludwigshafen. In der Augenklinik Ludwigshafen wird eine innovative Methode zur Behandlung von Netzhauterkrankungen eingesetzt, die die Art und Weise, wie Augenoperationen durchgeführt werden, revolutioniert. Chirurg Lars-Olof Hattenbach entfernt präzise eine dünne Membran von der Netzhaut, die während einer speziellen Operation, dem sogenannten "Netzhaut-„Peeling“, angegangen wird. Dank eines hochmodernen digitalen 3D-Operationsmikroskops, das seit kurzem eingesetzt wird, erhalten Ärzte hochauflösende Bilder und Schnittdarstellungen in Echtzeit.
Moderne Technologie
Hattenbach, Klinikdirektor mit jahrzehntelanger Erfahrung, erklärt, dass die Augenklinik Ludwigshafen zusammen mit dem LMU Klinikum in München zu den ersten Einrichtungen gehört, die das neueste Modell des Zeiss-Gerätes, das „Artevo 850“, nutzen. Diese Technologie ermöglicht eine dreidimensionale Visualisierung während des Eingriffs und unterstützt die Chirurgen bei ihren Präzisionsarbeiten.
Vitreoretinale Interfaceerkrankungen
Die Operation konzentriert sich auf die vitreoretinalen Interfaceerkrankungen, eine wenig bekannte, aber ernste Erkrankung, bei der die Verbindung zwischen dem Glaskörper und der Netzhaut betroffen ist. Vor allem bei älteren Menschen kann eine feine Membran auf der Netzhautoberfläche entstehen, die zu Sehstörungen führt. Hattenbach beschreibt, dass das Schrumpfen des Glaskörpers mit dem Alter ganz normal ist, aber wenn sich die gelartige Substanz nicht von der Netzhaut löst, kann es zu erheblichen Sehproblemen kommen.
Minimal-invasive Vitrektomie
Bei einem 80-jährigen Patienten wird eine minimal-invasive Vitrektomie durchgeführt. Hierbei entfernt der Chirurg über winzige Schnitte den Glaskörper mithilfe von Mikro-Trokaren und setzt modernste Instrumente, darunter einen Rundmesser und einen Sauger, ein, um die geweblichen Strukturen zu bearbeiten.
Der Peeling-Prozess
Das anschließende „Peeling“ der Membran ist ein heikler Abschnitt der Operation. Hattenbach nutzt spezielle Farbstoffe, die dem Gewebe bei der Sichtbarkeit helfen und es so einfacher machen, die Netzhaut intakt zu lassen. Während des Eingriffs wird die Optische Kohärenztomographie (OCT) eingesetzt, um kontinuierlich Rückmeldungen über den Verlauf der Operation zu geben. Diese Technologie verbessert die Erfolgsquote erheblich, da der Operateur sofort sieht, welche Auswirkungen seine Handlungen auf das Gewebe haben.
Nach der Operation
Nach dem Peeling wird das Auge mit einer speziellen Flüssigkeit gefüllt, um den Glaskörper zu ersetzen. Gelegentlich wird auch Luft eingesetzt, die als Tamponade wirkt und die Netzhaut stabilisiert. Nach Abschluss der Operation können die winzigen Schnitte selbstständig heilen.
Individualisierte Medizin
Interessanterweise berichtet die Journalistin, die während der Operationen anwesend ist, dass jeder Eingriff unterschiedlich verläuft. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind entscheidend – sei es beim Anpassen der Farbstoffanwendung oder bei unerwarteten Gewebebedingungen. Hattenbach betont, dass man den Begriff der personalisierten Medizin nicht unterschätzen sollte. Jede Operation ist einzigartig und erfordert individuelle Strategien und Techniken.
Fazit
Mit diesen neuen Methoden und Technologien könnte die Augenklinik Ludwigshafen nicht nur in der regionalen, sondern auch in der nationalen und internationalen Chirurgieszene einen bedeutenden Fortschritt markieren.