Axpo muss in Spanien Millionenstrafe zahlen
2024-12-28
Autor: Nina
Geldstrafe für Axpo: So kam es dazu
Der Energiekonzern Axpo sieht sich in Spanien mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Die spanische Wettbewerbsbehörde CNMC hat eine Geldstrafe in Höhe von rund 1,4 Millionen Franken gegen Axpo verhängt, da das Unternehmen zwischen September und Dezember 2022 angeblich den Stromhandel manipuliert haben soll.
Aufgrund des Ukraine-Konflikts und der dadurch entstandenen Gasknappheit stiegen die Preise auf dem Strommarkt dramatisch. In dieser turbulenten Phase soll Axpo irreführende Verkaufsangebote genutzt haben, die das Unternehmen schnell zurückzog, um sich einen Vorteil im Intraday-Markt zu verschaffen und die Konkurrenz zu verwirren. Diese Taktik wurde von der CNMC als rechtswidrig eingestuft.
Axpo hat gegen das Urteil Berufung eingelegt und betont, dass alle Regeln und Vorschriften stets eingehalten wurden. Der Geschäftsführer des Unternehmens äußerte sich verwundert über den Beschluss der Behörde und sieht die Strafe als zu milde an. Einige Mitglieder der CNMC forderten sogar eine temporäre Verbannung von Axpo vom spanischen Markt und eine Entschädigung der betroffenen Unternehmen, was jedoch intern nicht durchgesetzt werden konnte.
Ein weiterer Aspekt, der die öffentliche Diskussion anheizt, sind die angekündigten Rekordboni für die Axpo-Managementebene in Höhe von 3,4 Millionen Franken für 2024. Politische Akteure aus verschiedenen Parteien haben diese Zahlungen kritisiert, insbesondere im Zusammenhang mit dem staatlichen Rettungsschirm, der Axpo im vergangenen Jahr unterstützt hat. FDP-Nationalrat Matthias Jauslin hat sogar den Rücktritt des Verwaltungsratsvorsitzenden und des CEO gefordert.
Besonders bemerkenswert ist, dass trotz dieser Vorwürfe und der anhaltenden öffentlichen Kritik die Axpo plant, das Kernkraftwerk Beznau weiterhin zu betreiben - Block 1 bis 2033 und Block 2 bis 2032, entgegen den ursprünglichen Plänen einer Schließung bis 2030.
Die Entwicklungen im Fall Axpo werfen Fragen auf: Können solche Unternehmen ungestraft gegen Wettbewerbsvorschriften verstoßen? Und was bedeutet das für die Zukunft des Unternehmens und die integrierten Risiken im Energiesektor? Ihr Meinung ist gefragt!