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Börsen-Ticker: SMI weiter im Minus – UBS, Zurich und Richemont unter Druck – BP steht nach Klimazielen in der Kritik

2024-10-07

Autor: Mia

Der Schweizer Aktienmarkt zeigt am Montag eine schwächere Tendenz. Trotz eines positiven Starts gerieten die Kurse schnell ins Minus. Anleger sind aufgrund der anhaltenden Unsicherheiten zurückhaltend. „Es fällt vielen schwer, sich in der aktuellen Situation zu positionieren“, erläutert ein Händler. Besonders die schwächelnde Konjunktur, die steigenden Ölpreise und die zurückhaltenden Zinssenkungserwartungen beeinträchtigen die Marktstimmung. Dazu kommt die angespannte Lage im Nahen Osten, die wie ein Damoklesschwert über den Märkten hängt. Zudem steht die Bilanzsaison für das dritte Quartal vor der Tür, die Überraschungen bereithalten könnte.

Trotz indikation, dass der SMI am Montag frischer starten könnte, wie die positiven US-Arbeitsmarktdaten von letzten Freitag zeigten. Diese Daten haben die Entwicklungen der Zinssenkungen beeinflusst, doch der allgemeine Konjunkturoptimismus hat das Steuer übernommen. Der starke US-Arbeitsmarktbericht wird als Zeichen für eine gut laufende Wirtschaft gesehen.

Um 11:50 Uhr notiert der Schweizer Leitindex SMI mit einem Minus von 0,04 Prozent bei 11.991 Punkten, nachdem er zuvor 12.049 Punkte erreicht hatte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel zusammenfasst, verliert 0,12 Prozent auf 1965,52, während der breite SPI um 0,11 Prozent auf 16.016 Zähler fällt.

Stark unter Druck steht Swiss Re mit einem Minus von 1,5 Prozent. Händler weisen auf die Sorge um potenzielle Schäden durch die bevorstehenden Stürme „Milton“, die auf die US-Ostküste zusteuern, hin. Diese könnten massive Kosten verursachen.

Wachstumswerte wie Straumann (-1,8 Prozent) und Sonova (-0,4 Prozent) sowie Technologieaktien wie ABB (-0,7 Prozent), VAT (-1,4 Prozent) und Logitech (-0,6 Prozent) leiden ebenfalls unter Verkaufsdruck. Auch die Aktien der Finanzgruppe Partners Group (-1,3 Prozent) und der Bauchemiespezialisten Sika (-0,8 Prozent) verzeichnen Kursverluste. Händler berichten von Gewinnmitnahmen und Konjunktursorgen, die die Kurse drücken.

Ein Lichtblick sind die Aktien von Swatch (+1 Prozent) und Richemont (+0,5 Prozent), die von der Hoffnung auf ein bevorstehendes Konjunkturpaket in China profitieren. Richemont hat außerdem einen Käufer für sein Online-Geschäft Yoox Net-A-Porter (YNAP) gefunden, was die Anleger positiv stimmt. Die MYT Netherlands Parent B.V. (Mytheresa) wird YNAP übernehmen und Richemont wird einen Anteil von einem Drittel an dem Unternehmen halten.

Unter den Gewinnern befinden sich auch UBS (+0,7 Prozent) und der Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli (+0,5 Prozent). Beide Unternehmen zeigten bereits am Freitag eine positive Reaktion auf den starken US-Arbeitsmarktbericht. Givaudan (+0,2 Prozent) könnte ebenfalls von den bevorstehenden Umsatzpräsentationen im Quartal profitieren.

Schwach zeigen sich die Anteile von Oerlikon (-1,6 Prozent) und der Maschinenbauer Rieter (-2,1 Prozent). Beide Firmen kämpfen mit anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen in ihren Kernmärkten. Ein positives Signal kommt hingegen von Meier Tobler, deren Aktien um 4,9 Prozent steigen, vor allem wegen einer ansprechenden Dividendenpolitik.

Die Ölpreise setzen ihren Anstieg fort. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent liegt nun bei 79,07 US-Dollar, während der Preis für US-Öl WTI bei 74,56 Dollar notiert. Die geopolitischen Unsicherheiten, insbesondere die Spannungen im Nahen Osten, treiben die Ölpreise weiter nach oben.

Sollte Israel tatsächlich Ölanlagen im Iran angreifen, könnte sich das weiter auf die globalen Ölpreise auswirken. BP steht in der Kritik, da das Unternehmen seine Klimaziele anpasst und plant, die Öl- und Gasproduktion auszuweiten. Diese Entwicklung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem BP bereits Überlegungen zur Förderung erneuerbarer Energien angestellt hatte, die jedoch durch steigende Kosten und Lieferkettenprobleme behindert werden.

Die Märkte in Fernost zeigen sich optimistisch. Hongkongs Hang-Seng-Index steigerte sich um 1,1 Prozent auf 22.981 Punkte, was den höchsten Stand seit Februar 2022 darstellt. In Japan verzeichnete der Nikkei-Index ein Plus von 1,9 Prozent.

Zusammenfassend bleibt der Schweizer Aktienmarkt trotz positiver Impulse aus dem Ausland unter Druck. Die Unsicherheiten sind hoch, während der Ausblick in Bezug auf Zinssenkungen und Marktbewegungen weiterhin unklar bleibt. Die bevorstehenden Unternehmensberichte dürften entscheidend sein, um zu sehen, wie sich die Marktbedingungen entwickeln.