Chaos in Zürich: Tausende bleiben ohne Lohnzahlung
2024-11-26
Autor: Gabriel
In Zürich erlebten die Angestellten des Kantons gestern Morgen eine unangenehme Überraschung: Ihr November-Lohn war nicht auf den Konten sichtbar. Nur Mitarbeiter, die ihr Gehalt bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB) beziehen, konnten die Einnahmen sofort verzeichnen.
Der Grund für den Ausfall liegt in einem technischen Problem des ZKB-Zahlungsverkehrs. Überweisungen an andere Banken, darunter die UBS, Raiffeisen und die Migros Bank, waren verspäten. In-house Transfers – also Zahlungen zwischen ZKB-Kunden – liefen hingegen problemlos.
Ein Sprecher der Bank bestätigte, dass am 25.11.2024 ein hohes Zahlungsvolumen zu Verzögerungen geführt hatte. „Die Mehrheit der Zahlungen wurde fristgerecht verarbeitet, bestimmte Transaktionen wurden jedoch verzögert und fanden am selben Tag statt“, erklärte er. Trotz dieser Probleme blieb der Zugang zu Online- und Mobile Banking jederzeit uneingeschränkt.
Die Unruhe unter den betroffenen Angestellten wuchs, da sie keine Informationen über den Fehler erhielten. „Im E-Banking gab es keine Hinweise auf die Probleme“, berichtete ein verärgerter ZKB-Kunde.
Diese Lohnverzögerungen erinnern an das Debakel der städtischen Februar-Löhne, als 30.000 Stadtangestellte insgesamt 175 Millionen zu viel auf ihren Konten überwiesen bekamen. Die Bank kämpft seither, das Geld zurückzubekommen.
Die ZKB musste sich erneut mit Systemausfällen auseinandersetzen; letzte Woche fiel das E-Banking für nahezu eine Stunde aus. Aus der ZKB-Führung hieß es unmissverständlich, dass wiederholte Störungen nicht länger hingenommen werden könnten und eine dringende Lösung erforderlich sei.
Wer für die Probleme verantwortlich ist, bleibt unklar, doch ins Visier gerät Remo Schmidli, der IT- und Logistikchef der Bank. Die ZKB spielt eine zentrale Rolle im schweizerischen Finanzsystem, und während sie in der Vergangenheit von größeren Ausfällen verschont blieb, häufen sich die Probleme mittlerweile.
Besonders dramatisch war ein Vorfall in diesem Jahr, als Kunden plötzlich Kontostände von vollkommen fremden Personen auf ihren Handys sahen, bedingt durch unzureichend getestete App-Updates. Die Finanzmarktaufsicht FINMA hat bereits Ermittlungen aufgenommen.
Die gestrigen Vorfälle führen zu einer besorgniserregenden Diskussion über die IT-Sicherheit und Zuverlässigkeit der ZKB. Angestellte warten nicht nur angespannt auf ihren Lohn, sondern sie stellen auch die Frage: Wie sicher sind unsere finanziellen Daten? Zuerich, wir haben ein ernsthaftes Problem!