Gesundheit

Charcot-Fuß: Risiko, Ursachen und Symptome auf einen Blick

2024-11-25

Autor: Simon

Das diabetische Fußsyndrom stellt eine ernsthafte Komplikation für viele Diabetiker dar, doch die gefährlichste Form ist der Charcot-Fuß, der oft zu Knochenbrüchen und schwerwiegenden Deformationen führt.

Jährlich erkranken in Deutschland circa 250.000 Menschen an einem diabetischen Fußsyndrom, wobei etwa 10.000 davon die kritische Form des Charcot-Fußes entwickeln. Diese Erkrankung, die in der medizinischen Fachsprache als diabetisch-neuropathische Osteoarthropathie bekannt ist, ist nach dem berühmten Neurologen Jean-Marie Charcot benannt, der sie als erster beschrieb.

Erstaunlicherweise führen Fehldiagnosen und späte Behandlungen oft zu ernsten Komplikationen, wie Amputationen, die insbesondere dann auftreten, wenn sich schwere Infektionen entwickeln, die nicht rechtzeitig erkannt werden.

Die Symptome eines Charcot-Fußes sind alarmierend: der Fuß schwillt an, wird rot und kann warm sein. Yvonne Häusler, Vorsitzende des Verbands der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e.V. (VDBD), erklärt, dass Patienten oft auch Unruhe, Kribbeln oder ein Gefühl der Instabilität verspüren. Häufig brechen die Gelenke zwischen der Fußwurzel und den Mittelfußknochen, was zum Verlust der Fußstabilität führt.

Warum bleibt der Schmerz aus?

Ein langjähriger Diabetes kann zu Nervenschäden führen, bekannt als Polyneuropathie, wodurch Betroffene oft Schmerzen nur unzureichend oder gar nicht wahrnehmen. Dies hat fatale Folgen, denn sie erkennen Wunden oder Verletzungen nicht und belasten ihre Füße weiterhin stark. Häusler beschreibt den Prozess oft mit einem initialen Ermüdungsbruch, gefolgt von einem entzündlichen Ödem, was zu einem Teufelskreis aus fortschreitender Schädigung führt.

Die Gefahr betrifft nicht nur Diabetiker

Trotz der weit verbreiteten Meinung, dass nur Diabetiker betroffen sind, können auch Menschen ohne Diabetes eine Neuropathie entwickeln, wodurch das Risiko eines Charcot-Fußes entsteht. Selbst Personen mit einem optimalen Langzeit-Blutzuckerwert sind nicht immun. Weitere Erkrankungen, die zu Sensibilitätsstörungen führen, können ebenfalls Ursachen sein, weshalb eine regelmäßige Untersuchung der Nervenfunktion auch für Nicht-Diabetiker wichtig ist.

Prävention ist entscheidend

Diabetiker sollten ihre Füße täglich auf Druckstellen, Blasen und Hautveränderungen untersuchen. Die Auswahl des richtigen Schuhwerks sowie sorgfältige Fuß- und Nagelpflege sind unerlässlich. Zudem wird geraten, regelmäßige Kontrolltermine beim Diabetologen wahrzunehmen und einen gesunden Lebensstil zu pflegen, um Übergewicht und Bluthochdruck zu vermeiden. Seit 2021 haben Diabetiker das Recht, vor einer Amputation eine kostenlose unabhängige ärztliche Zweitmeinung einzuholen.

Notfall Charcot-Fuß

Der Charcot-Fuß ist eine medizinische Notlage, die eine schneller Therapie erfordert. Eine frühe Diagnose kann oft den Zerstörungsprozess aufhalten, und es sind spezialisierte Einrichtungen ratsam, um moderne, alternative Therapien zu nutzen, die Amputationen gegebenenfalls verhindern können. Eine Magnetresonanztomografie (MRT) bietet oft entscheidende Informationen, die bei einer herkömmlichen Röntenaufnahme möglicherweise übersehen werden.

Wichtiger Hinweis: Kenntnis über diese Erkrankung kann Leben retten. Seien Sie wachsam und nehmen Sie Veränderungen an Ihren Füßen ernst!