Chef schmeißt alte weiße Männer raus – Einblicke in die UBS
2025-01-06
Autor: Alina
Isabelle Guida, die Global Head of Talent, Culture & Recruiting bei UBS, hat sich einen entscheidenden Auftrag von ihrem Vorgesetzten, Stefan Seiler, dem großen Mitglied der HR-Konzernleitung, zu Herzen genommen. Ihr Ziel: den Anteil der Frauen in den Führungsetagen der UBS deutlich zu erhöhen.
Guida hat mit gutem Beispiel vorangegangen. Nach einer umfassenden Umstrukturierung in ihrem Bereich ist der Anteil weiblicher Direktunterstellter rapide angestiegen. Dies ist für den gesamten Finanzkonzern mit über 100.000 Mitarbeitern, darunter etwa 35.000 in der Schweiz, von großer Bedeutung.
Die UBS hat in den letzten Jahren mehrfach betont, wie wichtig Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion (DE&I) sind. Während CEO Sergio Ermotti das Thema Diversity hervorhebt und die Vorteile gemischter Teams lobt, scheinen Arbeitnehmer an der Basis eine andere Realität zu erleben.
Berichten zufolge wurden viele männliche Direktoren, die jahrelang zu den Führungskräften der UBS gehörten, bei Guida aus ihren Positionen gedrängt. Diese Strategie hat zu erheblichen inhaltlichen und kulturellen Veränderungen innerhalb der Bank geführt. Statt einer inklusiven Kultur wird von ehemaligen Mitarbeitern und aktuellen Führungskräften berichtet, dass ein Klima der Angst vorherrscht – besonders für Männer, die um ihre Positionen fürchten müssen.
Ein Sprecher der Bank betont zwar, dass „jede Stelle mit der bestqualifizierten Person, unabhängig vom Geschlecht, besetzt werden soll“, doch sind die Rückmeldungen aus dem Unternehmen vielschichtig. Tatsächlich hätten sich Berichten zufolge die Zahl der männlichen Direktunterstellten in Guida's Bereich nicht merklich verändert.
Die UBS verfolgt mit ihrer DE&I-Politik ein Ziel, das viele Unternehmensleiter als notwendig erachten. Die wichtige Frage bleibt jedoch: Verbessern sich die Ergebnisse wirklich durch eine Frauen-Dominanz in Führungsetagen? Während einige Frauen die Möglichkeit der Aufstiegschancen nutzen, fühlen sich zahlreiche erfahrene männliche Führungskraft auf die Ersatzbank gesetzt.
Besonders vor dem Hintergrund, dass viele US-Konzerne einen Trend hin zu einer leistungsorientierten Kultur nach dem Amtsantritt von Donald Trump beobachten, stellt sich die Frage, ob die UBS diesen Kurs langfristig beibehalten kann. Die Balance zwischen Vielfalt, Leistungsdenken und dem Erhalt einer positiven Unternehmenskultur wird in Zukunft entscheidend sein. Es bleibt abzuwarten, welche Ergebnisse diese neuen Strategien tatsächlich bringen werden, und ob der erhoffte Erfolg eintritt.