Wissenschaft

Chemie-Nobelpreis 2024: Revolutionäre Durchbrüche in der Proteinforschung

2024-10-09

Autor: Lara

Der Chemie-Nobelpreis 2024 wird an drei herausragende Forscher verliehen, die sich intensiv mit dem faszinierenden Feld der Proteine beschäftigen: Die Auszeichnung geht zur Hälfte an den US-amerikanischen Wissenschaftler David Baker und gemeinsam an die britischen Forscher Demis Hassabis und John Jumper.

David Baker wurde für beeindruckendes rechnergestütztes Proteindesign geehrt, während Hassabis und Jumper für ihre bahnbrechenden Fortschritte bei der Vorhersage der komplexen Strukturen von Proteinen ausgezeichnet wurden. Diese Mitteilung stammt von der Königlichen Schwedischen Akademie der Wissenschaften in Stockholm.

Das Nobelpreiskomitee bezeichnete die Forscher als Pioniere, die mit den „genialen chemischen Werkzeugen des Lebens“ arbeiten. Baker hat es geschafft, völlig neue Arten von Proteinen zu konstruieren, ein wahres Kunststück in der Biochemie. Hassabis und Jumper haben ein KI-Modell entwickelt, welches ein 50 Jahre altes Problem – die Vorhersage der komplexen Proteinstrukturen – gelöst hat. „Diese Entdeckungen bergen ein enormes Potenzial“, betonte das Komitee und eröffnet damit neue Wege in der Medizinforschung und der Biotechnologie.

In einer Pressemitteilung erklärte das Komitee weiter: „Die Magie der Proteine“ entfaltet sich, wenn Aminosäurenketten sich in dreidimensionale Strukturen falten, die den Proteinen ihre jeweilige Funktion verleihen. Diese Funktionen sind entscheidend für das Leben: Einige Proteine dienen als chemische Bausteine für Muskeln, andere arbeiten als Hormone oder Antikörper. Enzyme, die als Katalysatoren für biologische Reaktionen agieren, sind ebenfalls von essenzieller Bedeutung.

Der Nobelpreis für Chemie 2024 eröffnet somit neue Möglichkeiten, Proteine auf vollkommen neuartige Weise zu verstehen und zu manipulieren. Ein bemerkenswerter Fortschritt, der möglicherweise zukünftige Therapien in der Krebsbekämpfung oder der Immuntherapie beeinflussen könnte.

Im letzten Jahr wurden der Chemie-Nobelpreis an die Wissenschaftler Moungi Bawendi, Louis Brus und Alexei Ekimov verliehen, die für ihre Arbeit zur Entdeckung und Synthese von Quantenpunkten ausgezeichnet wurden. Diese nanometrischen Halbleiter sind heute in Bildschirmen, LED-Lampen und sogar in der Tumorchirurgie von entscheidender Bedeutung.

Die Auswahl der Nobelpreisträger erfolgt streng geheim, wobei selbst die Namen der Nominierten für 50 Jahre nicht bekannt gegeben werden. Dies entspricht den Richtlinien der Nobelstiftung.

Die Preissumme beträgt in diesem Jahr erneut 11 Millionen schwedische Kronen (knapp 970.000 Euro) pro Kategorie. Bei mehreren Preisträgern in einer Kategorie wird die Summe unter ihnen aufgeteilt.

Die Nobelpreise für Medizin und Physik wurden bereits vergeben. Am Donnerstag wird der Literaturnobelpreis bekanntgegeben, gefolgt vom Friedensnobelpreis am Freitag. Den krönenden Abschluss bildet der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften am kommenden Montag, der als einzige Auszeichnung nicht auf Alfred Nobels Testament zurückgeht.