COP29 Klimakonferenz in Baku: Toilettenpapier-Mangel sorgt für Aufregung
2024-11-23
Autor: Lukas
Die UNO-Klimakonferenz in Baku, die ursprünglich bis Freitagabend hätte enden sollen, zieht sich in die Länge und sorgt für immer mehr Unmut unter den Teilnehmern. Während der regulären Konferenzzeit wurde einschränkend festgestellt, dass die kostenlosen Shuttlebusse, die die Delegierten von verschiedenen Teilen der Stadt zur Konferenz brachten, stark reduziert wurden. Diese Busse verkehren nun hauptsächlich zur nächstgelegenen Metrostation, deren Netz jedoch unzureichend ist und nur einige Teile der aserbaidschanischen Hauptstadt abdeckt.
Ein weiteres Problem ist die Schließung vieler Restaurants und der meisten Imbissstände auf dem weitläufigen Gelände der Konferenz, was zu einem drastischen Angebot an Verpflegung führt. Lediglich einige Kaffee-Verkaufsstellen blieben offen, um die Delegierten mit dem notwendigen Koffein zu versorgen.
Inmitten dieser Umstände wurde Toilettenpapier zu einem immer rarer werdenden Gut. Teilnehmer berichteten, dass in vielen sanitären Anlagen kein Toilettenpapier mehr vorhanden war und man gezwungen war, auf Papierhandtücher zurückzugreifen. Die Reinigung dieser Einrichtungen scheint ebenfalls vernachlässigt worden zu sein, was die Bedingungen weiter verschlechtert.
Im Gegensatz dazu ist die Versorgung mit frischem Trinkwasser deutlich besser organisiert im Vergleich zur vergangenen Konferenz in Scharm-el-Scheich, wo es erhebliche Engpässe gab. Die Organisatoren haben aus den Erfahrungen gelernt und scheinen dem Wasserbedarf nun Priorität einzuräumen.
Die Verhandlungen bei der Klimakonferenz stehen jedoch auf der Kippe. In einer entscheidenden Phase haben mehrere Länder den Verhandlungstisch verlassen, was die Möglichkeit einer Einigung in Frage stellt. Gruppen wie die der Inselstaaten und der am wenigsten entwickelten Länder haben ihre Vertretung zurückgezogen und fordern mehr finanzielle Unterstützung für den Klimaschutz. Eine Vertreterin rief laut „Abgelehnt!“, als sie nach einem Vorschlag für eine Einigung gefragt wurde.
Zentraler Streitpunkt bleibt die Menge der finanziellen Unterstützung für Entwicklungsländer. Während zunächst 250 Milliarden US-Dollar jährlich als Klimahilfen von Industriestaaten diskutiert wurden, stehen nun 300 Milliarden Dollar im Raum. Eine unabhängige UN-Expertengruppe hat zusätzlich festgestellt, dass der Bedarf an externer Hilfe bis 2030 rund 1000 Milliarden US-Dollar pro Jahr betragen wird, mit der Möglichkeit, dass dieser Betrag bis 2035 sogar auf 1300 Milliarden US-Dollar ansteigt.
Die Konferenz in Baku könnte zu einem entscheidenden Moment in der weltweiten Klimapolitik werden, doch der zunehmende Unmut über organisatorische Missstände, wie die Versorgungsengpässe und die finanziellen Differenzen, könnte den Fortschritt gefährden. Alle Augen sind nun auf die kommenden Verhandlungen gerichtet, um herauszufinden, ob eine Einigung erreicht werden kann und ob die Klimaziele noch realistisch sind.