In Apotheken, Drogerien und online sind Selbsttests weiterhin leicht erhältlich. Neben den herkömmlichen Tests auf das Coronavirus gibt es mittlerweile auch Kombi-Tests, die gleichzeitig auf Influenza- und RS-Viren testen. Diese Atemwegsviren können besonders für Neugeborene und Menschen mit geschwächtem Immunsystem gefährlich werden.

Nützlichkeit von Kombi-Selbsttests

Warum sind Kombi-Selbsttests nützlich? Besonders für Personen, die ein höheres Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben, sind diese Tests von Bedeutung. Professor Leif Erik Sander, Direktor der Infektiologie an der Berliner Charité, erklärt, dass antivirale Medikamente gegen Influenza und Corona zur Verfügung stehen, die das Risiko schwerer Verläufe bei Risikopatienten verringern können.

Frühzeitige Diagnose

Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend: Je schneller Patienten mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin besprechen können, ob eine antiviral behandlung Sinn macht, desto besser stehen die Chancen auf Genesung. Beispielsweise sollte das Medikament Paxlovid innerhalb von fünf Tagen nach Auftreten der Symptome eingenommen werden. Die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen ist deutlich höher, wenn die Behandlung nicht rechtzeitig beginnt.

Einfluss auf soziales Verhalten

Zudem können positive Testergebnisse auch das Verhalten in sozialen Situationen beeinflussen. Ein positiver Corona-Test kann dazu führen, dass man zu Hause bleibt, um andere Kollegen oder Freunde nicht anzustecken – insbesondere wenn man an RSV erkrankt ist, sollte man den Kontakt zu Neugeborenen vermeiden.

Impfung vs. Infektion

Impfung vs. Infektion: Wer sich überlegt, sich gegen die Grippe oder Corona impfen zu lassen, könnte durch einen positiven Test erfahren, dass eine Impfzeit nicht notwendig ist. Uwe Popert, ein Allgemeinmediziner, betont, dass eine durchgemachte Infektion oft eine stärkere Immunität bietet als eine Impfung.

Zuverlässigkeit der Tests

Allerdings sind nicht alle Selbsttests gleich zuverlässig. Laut Professor Sander sind viele Schnelltests zwar brauchbar, doch es gibt auch viele Kombi-Tests, die nicht validiert sind. Insbesondere Tests, die von einem Arzt empfohlen wurden, haben höhere Erfolgsaussichten, solange die Anwendung den Anweisungen entspricht. Es ist wichtig zu wissen, dass Selbsttests keine Auskunft darüber geben, ob der Infekt komplikativ verläuft oder ob möglicherweise eine bakterielle Sekundärinfektion vorliegt. Bei starken Symptomen wie hohem Fieber oder Atemnot sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Negative Tests und weitere Viren

Falls der Kombi-Selbsttest negativ ausfällt, man aber dennoch erkältet ist, kann man annehmen, dass man in diesem Moment nicht ansteckend ist. Doch Vorsicht: Es könnten auch andere Viren wie Rhinoviren vorhanden sein, die ebenso Erkältungserscheinungen verursachen.

Schutzmaßnahmen können nicht genug betont werden

Die Wichtigkeit, sich selbst und andere zu schützen, wird nie ausreichend betont. In Zeiten, in denen Infektionen wie Corona, Grippe und RSV weiterhin zirkulieren, sind die richtigen Tests und das Bewusstsein für eigene Symptome unabdingbar, um die Verbreitung von Viren zu bremsen.