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Das Verbot von Schottergärten: Ein Meilenstein für die Umwelt im Kanton Solothurn

2024-10-03

Autor: Leonardo

Im Kanton Solothurn tritt ein neues Verbot für Schottergärten in Kraft, das die Landschaft deutlich verändern könnte. Vor einem Jahr herrschten in Dulliken SO noch graue Steinlandschaften rund um das Mehrfamilienhaus Bodenacker. Nur ein kleiner Spielplatz umgeben von Kies bot den Mietern eine grüne Oase, die längst nicht mehr ausreichte.

Heinz Bolliger, Präsident der Eisenbahnbaugenossenschaft Kienberg-Olten, berichtet von der Unzufriedenheit der Mieter: «Zwischen den Steinen hatte sich hartnäckiges Unkraut angesammelt, das kaum zu entfernen war.» Die ständige Mühe, die Kiesflächen sauber zu halten, wurde den Mietern zu viel, sodass die Genossenschaft schließlich entschloss, den Außenbereich umfassend umzugestalten.

Der Umbau, der rund 50'000 Franken kostete, brachte den Mietern nicht nur eine angenehme Sicht, sondern auch Lebensqualität zurück. Bolliger ist sich sicher: «Der Schritt hat sich gelohnt! Wir wollten wieder Leben um unser Haus, und das haben wir erreicht.»

„Wir haben kaum noch Anfragen für Steingärten. Das Interesse geht zurück,“ erklärt Oliver von Arx, der die Umgestaltung durchführte. Mit dem neuen Verbot findet er sich einverstanden, auch wenn noch unklar ist, wie die Regelungen interpretiert werden. „Was als minimal bepflanzt gilt, ist noch nicht klar definiert,“ gibt er zu bedenken. In den letzten Jahren hat sich bereits ein Trend hin zu grüneren und biodiverseren Gärten abgezeichnet, der durch das Verbot sicherlich weiteren Auftrieb erhalten wird.

Thomas Pfyffer, Leiter Kommunikation bei Jardin Suisse, dem Unternehmerverband der Gärtner, äußert sich kritisch zu den Verboten. „Wir hätten es bevorzugt, wenn das Bewusstsein für Biodiversität und saubere Informationen hierbei im Vordergrund stünden,“ sagt er. „Zugleich beobachten wir eine positive Entwicklung: Die Menschen erkennen zunehmend, wie wichtig eine gute Bepflanzung ist.“

In Dulliken stehen weitere Gartenarbeiten an. Noch wartet eine große Steinfläche auf eine Neugestaltung, die bald ansteht. Linus Steger, Hauswart und Liegenschaftsverwalter, freut sich über die positive Veränderung: „Der Steingarten war einfach nicht schön anzuschauen. Im Sommer waren die Steine glühend heiß, und das Jäten war extrem mühsam.“ Unter den neuen Bedingungen genießt er die erfrischende Kühle und freut sich über das wiederkehrende Vogelgezwitscher.

Das Verbot von Schottergärten im Kanton Solothurn ist ein Zeichen für einen nachhaltigen Lebensstil und ein Schritt in die richtige Richtung für mehr Biodiversität. Der Trend geht ganz klar zu lebendigeren, grüneren und artenreicheren Gärten, die sowohl der Umwelt als auch den Menschen zugutekommen.