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Familie: Die Mehrheit der jungen Erwachsenen wünscht sich zwei Kinder – Doch welche Herausforderungen bringt das mit sich?

2024-10-02

Eine überraschende Mehrheit der jungen Erwachsenen in der Schweiz sieht die Familie mit zwei Kindern als Ideal. Laut der neuesten Erhebung des Bundesamts für Statistik (BFS) wünschen sich 53 Prozent der 20- bis 29-Jährigen zwei Kinder. Während 25 Prozent mehr als drei Kinder möchten und nur 5 Prozent ein Kind planen. Zwischen 15 und 20 Prozent der Befragten geben an, gar keine Kinder haben zu wollen.

Im Gegensatz zu diesen Wünschen zeigt sich jedoch, dass viele junge Menschen vor schwierigen Realitäten stehen. Im Alter von 50 bis 59 Jahren haben 38 Prozent tatsächlich zwei Kinder, während jeder Vierte kinderlos bleibt. Dies verdeutlicht eine wachsende Diskrepanz zwischen den Wünschen und der tatsächlichen Familienplanung.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist eine der größten Herausforderungen für moderne Eltern. Fast alle Elternteile sind heutzutage berufstätig, was zu einem akuten Mangel an Freizeit führt. Eine Umfrage zeigt, dass über 75 Prozent der 25- bis 54-Jährigen sich oft über zu wenig Zeit zum Entspannen beklagen. Im Vergleich dazu sind gesundheitliche Probleme oder berufliche Schwierigkeiten weit weniger häufige Klagen.

Die Belastung bei der Kinderbetreuung liegt hauptsächlich auf den Schultern der Mütter, die in 63 Prozent der Fälle zu Hause bleiben, wenn die Kinder krank sind. Diese Verantwortung macht die Elternschaft für viele Frauen herausfordernder. Andererseits übernehmen Väter durchschnittlich nur selten die Hauptverantwortung für die Kinderbetreuung, was die Fragen der Gleichstellung und der Work-Life-Balance aufwirft. In nur 6 Prozent der Familien sind Väter primär für das Bringen der Kinder in die Kita oder bei den Hausaufgaben zuständig.

Großeltern spielen eine entscheidende Rolle in der Betreuung von Enkelkindern. 45 Prozent der 55- bis 80-Jährigen haben Enkel und viele von ihnen unterstützen aktiv die Familie. 42 Prozent der Großeltern hüten ihre Enkel regelmäßig, was zeigt, wie wichtig diese Unterstützung für berufstätige Eltern ist.

In Bezug auf die Kinderbetreuung sind insbesondere städtische Gebiete hervorzuheben: In großen Städten wie Zürich, Genf und Basel nutzen über 71 Prozent der Familien mit Kindern unter 13 Jahren Kitas oder schulergänzende Betreuungseinrichtungen. Im Vergleich dazu sind nur 33 Prozent der Haushalte in ländlichen Regionen auf diese Betreuungsformen angewiesen, was die Herausforderungen für ländliche Familien verstärkt.

Die Befragung des BFS umfasste insgesamt 18.317 Teilnehmer zwischen 15 und 79 Jahren. Dieses wertvolle Datenmaterial könnte entscheidend dafür sein, wie zukünftige Politiken zur Familienförderung gestaltet werden.

Wie wird sich die Situation in den kommenden Jahren entwickeln? Wird das Wunschbild der Familie mit zwei Kindern für die junge Generation in den kommenden Jahren noch realisierbar sein? Nur die Zeit wird es zeigen!