Depression: Das Positive der dunklen Jahreszeit nutzen!
2024-11-19
Autor: Sofia
Ich habe heute Schnee gesehen. Vor meinem Bürofenster rieselten die dicken, weißen Flocken. Was für eine Freude! Für viele mag das nur ein weiteres Zeichen des Winters sein, doch für mich ist es eine willkommene Abwechslung und symptomatisch für die Faszination, die die dunkle Jahreszeit mit sich bringt.
Die Übergangphase zwischen dem goldenen Herbst und dem im besten Fall schneebedeckten Winter verleiht dem Alltag eine spezielle Note. Während viele Menschen der Kälte und Dunkelheit frustriert gegenüberstehen, betrachte ich diese Zeit als Gelegenheit zur innerlichen Reflexion und Ruhe.
In der heutigen, von hektischer Selbstoptimierung geprägten Gesellschaft wird oft übersehen, dass die dunklen Monate uns auch einen Freiraum bieten, um uns zurückzulehnen und das Leben langsamer zu genießen. Ja, es ist wahr; das Aufstehen wird zur Herausforderung und die Freizeitgestaltung scheint auf der Kippe zu stehen. Doch genau hier liegt das Potenzial.
Die Dunkelheit hat ein Imageproblem. Auf sozialen Medien wie TikTok dominieren Trends, die uns dazu drängen, stets aktiv und produktiv zu sein. Doch ich frage mich – ist es wirklich nötig, bis ins neue Jahr rastlos zu sein? Was wäre, wenn wir die stille Zeit nutzen, um uns einfach eine Auszeit zu gönnen?
Die kalte Jahreszeit erinnert mich daran, wie wichtig es ist, auf uns selbst zu achten. Es ist die ideale Zeit für Selbstfürsorge. Statt in der warmen Jahreszeit ständig nach Möglichkeiten zu suchen, die Sonne zu genießen, kann ich nun ganz bewusst entspannen. Ich kann es mir erlauben, an einem regnerischen Nachmittag in meinem Bett mit einem guten Buch zu liegen, den Klang des Regens zu hören.
Urlaub in der dunklen Jahreszeit wird zum Erlebnis der Entschleunigung. Ich genieße einen Café-Besuch, bei dem ich mich zurücklehne und die unterschiedlichen Facetten der Menschen um mich herum beobachte. Anstelle von Partys in angesagten Bars wird es einfach mal gemütlich auf dem Sofa – vielleicht mit einem Harry Potter Marathon.
Die dunkle Jahreszeit gibt mir die Freiheit, mich in meinem Kleiderschrank neu zu entdecken. Ich kann all die Schichten und Farben kombinieren, die im Sommer nicht in meinen Alltag passen. Das Tragen eines gemütlichen Fleecepullovers wird zum Ausdruck meiner persönlichen Wohlfühlzone.
Musikalisch kehre ich zu den Songs zurück, die ich im Sommer oft vernachlässigt habe. Der Winter bringt die perfekt dramatische Atmosphäre für melancholische Klänge zurück, die ich in den wärmeren Monaten nicht hören wollte. Mein Spotify Wrapped könnte nur von der Musik der kalten Monate dominiert werden – und das ist vollkommen in Ordnung!
Und das Beste an der kalten Jahreszeit? Endlich Ruhe vor den lästigen Insekten! Ich kann meine gesamten Abende ohne das ständige Surren von Mücken oder die lästigen Überraschungen durch Spinnen genießen. Nur ein ganz seltenes Krabbeltier verirrt sich einmal in die Wohnung, und das ist mehr als erträglich.
Inmitten all dieser Herausforderungen, die die dunkle Jahreszeit mit sich bringt, kann ich also festhalten: Es gibt auch positives an der Kälte und Dunkelheit, und vielleicht sollten wir lernen, diesen Aspekt zu schätzen und die ruhige Zeit mehr zu genießen.