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Der Wettlauf um Gäste: Aargauer Thermalbäder stehen im Fokus

2024-10-03

In diesem Jahr überrascht das Thermalbad Zurzach mit einer neuen Attraktion, die potenzielle Besucher anlocken soll. Für unglaubliche 3,4 Millionen Franken wurde der gesamte Kinderbereich neu gestaltet, einschließlich einer aufregenden 60 Meter langen Wasserrutschbahn, die den kleinen Gästen unvergessliche Erlebnisse bieten soll.

Die offizielle Eröffnung des neuen Bereichs findet diese Woche statt und könnte insbesondere Familien mit Kindern anziehen, die nach beliebten Freizeitaktivitäten suchen.

Der Konkurrenzkampf im Aargau ist intensiv: Seit der Wiedereröffnung des Thermalbads Baden vor drei Jahren gibt es nun vier größere Thermalbäder in diesem relativ kleinen Kanton. Die Badegäste stehen vor einer Vielzahl von Optionen, was nicht nur die Entscheidung erschwert, sondern auch die Bäder unter Druck setzt, ständig zu innovieren.

Hohe Erwartungen der Gäste fördern ständige Erneuerung

„Wir müssen immer am Puls der Zeit bleiben“, betont Dominik Keller, der Direktor des Thermalbads Zurzach. „Wenn etwas veraltet ist oder das Wasser nur einen halben Grad zu kalt, wird das sofort bemerkt.“ Dies zeigt sich auch in der Erfahrung des Alpamare in Pfäffikon, wo Besucher in sozialen Medien das Bad als „schmuddelig und in die Jahre gekommen“ kritisiert haben.

Um im Wettbewerb bestehen zu können, investieren die Betreiber erheblich in ihre Einrichtungen. In den letzten 25 Jahren hat das Thermalbad Zurzach über 45 Millionen Franken in die Fähigkeit und Attraktivität seiner Infrastruktur investiert – das sind jährlich zwei bis drei Millionen Franken.

Der Pokal der Beliebtheit: Ein ständiger Wechsel

„Es ist ein ständiges Wettrüsten“, erklärt Markus Rudolf vom Thermalbad Schinznach. „Der Pokal wandert immer weiter. Momentan ist er in Zurzach, zuvor wurde er für kurze Zeit im Fortyseven in Baden hochgehalten.“ Rudolf beabsichtigt, den Wettbewerbsvorteil schnell zurück nach Schinznach zu holen, was möglicherweise eine Erweiterung des Saunaangebots zur Folge haben könnte. „Wir müssen jedoch auch berücksichtigen, ob die Gäste bereit sind, für diese erweiterten Angebote zu zahlen.“

Die Eröffnung der Therme in Baden, fast ein Jahrzehnt nach der Schließung des alten Bades, hat bei den Führungskräften anderer Bäder Nervosität ausgelöst, auch bei den Verantwortlichen in Zurzach. Keller merkte an: „Wir rechneten mit einem Rückgang von zehn Prozent bei den Gästen, aber letztlich war es ‚nur‘ ein Verlust von drei bis vier Prozent. Baden hat mit seinem modernen Design neue Zielgruppen angezogen.

Preiserhöhungen belasten die Gäste

Verfügbare Investitionen in neue Saunabereiche, aufregende Sprudelbäder oder spannende Wasserwelten für Kinder müssen am Ende von den Gästen getragen werden. Die stark gestiegenen Energiepreise in den letzten zwei Jahren haben den Druck auf die Bäder zusätzlich erhöht.

Ein Blick auf die Eintrittspreise im Thermalbad Schinznach zeigt den Trend: Vor zehn Jahren kostete der Eintritt für zwei Stunden noch 29 Franken – heute liegt der Preis bei 37 Franken. Das Thermalbad Baden hat die höchsten Preise, dort kosten drei Stunden 41 Franken – am Wochenende sogar 48 Franken. Das Thermalbad Zurzach hingegen ist mit einem Eintrittspreis von 28 Franken relativ günstig, während das Sole Uno in Rheinfelden mit 33 Franken im mittleren Preissegment angesiedelt ist (Stand Oktober 2024).

Mit diesen Veränderungen und Anstrengungen, die Qualität und Attraktivität der Thermalbäder zu steigern, bleibt abzuwarten, wohin die Reise im Aargauer Badewettbewerb letztlich führt!