Gesundheit

Die Menschheit vor der Rückkehr von AIDS bewahren

2025-03-19

Autor: Lara

Dringender Appell zur Rettung der globalen HIV/Aids-Initiativen: Der Deutsch-Österreichische AIDS-Kongress (DÖAK) vom 20.-22.3. in Wien bringt Experten zusammen, um auf die dringenden Herausforderungen hinzuweisen, die durch den Rückzug der USA aus internationalen HIV/Aids-Hilfsprogrammen entstehen.

Wien, 19.3.2025 - Die internationale Gemeinschaft hatte sich das Ziel gesetzt, Aids bis 2030 zu eliminieren. Jahrzehntelange Fortschritte sind durch den plötzlichen Rückzug der USA in Gefahr. Diese Entscheidung könnte die wichtigste Finanzierungsquelle im Kampf gegen HIV/AIDS stark beeinträchtigen. Experten warnen vor verheerenden Folgen: Millionen von Aids-Toten und HIV-Neuinfektionen könnten die Folge sein, wenn nicht schnell reagiert wird.

Ein unverzichtbarer Appell für HIV-Behandlung und -Prävention

"Es ist unethisch und ein Verstoß gegen die Menschenrechte, lebensrettende Therapien vorzuenthalten. Ohne ausreichende Gesundheitsversorgung wird HIV sich schneller verbreiten und Aids erneut viele Leben fordern", so Prof. Dr. Stefan Esser, Vorsitzender der Deutschen AIDS-Gesellschaft (DAIG).

Ein weiterer Experte, Prof. Dr. Alexander Zoufaly, Präsident der Österreichischen AIDS-Gesellschaft, betont die Notwendigkeit einer effektiven HIV-Therapie, um Mortalität und Morbidität bei HIV-Infizierten signifikant zu reduzieren. "Die Sicherstellung der Verfügbarkeit von HIV-Diagnostik und modernen Therapieformen muss als Priorität betrachtet werden", sagt er.

Die medizinischen Fortschritte der letzten Jahre haben Aids zu einer behandelbaren Erkrankung gemacht. Dank gemeinsamer internationaler Anstrengungen konnten die Zahl der Aids-Toten und Neuinfektionen drastisch gesenkt werden.

Der Rückzug der USA und seine schwerwiegenden Folgen

Die USA haben mit Milliardeninvestitionen in Programme wie PEPFAR (President’s Emergency Plan for AIDS Relief) wesentlich zur Eindämmung der Epidemie beigetragen. Die Ankündigung der Trump-Regierung, dass alle internationalen Hilfsmaßnahmen eingestellt werden, lässt die Zukunft zahlreicher HIV-Patienten in unsicheren Gewässern treiben. Viele bereits bestehende Programme könnten in Zukunft gefährdet sein, was direkte Auswirkungen auf Millionen Menschen hat.

Die Befürchtungen sind drastisch: UNAIDS prognostiziert, dass ohne die US-Finanzmittel bis zum Jahr 2029 mit etwa neun Millionen neuen HIV-Infektionen und mehr als sechs Millionen Aids-Toten zu rechnen ist. Besonders gefährdet sind vulnerable Gruppen, die oft keinen Zugang zu adäquater medizinischer Versorgung und Prävention haben. Dies betrifft insbesondere Frauen und Mädchen im südlichen Afrika sowie Men who have sex with men (MSM) und Transpersonen.

Ein Aufruf zum Handeln – Notwendigkeit einer neuen globalen Struktur

Stefan Miller von der Deutschen Aidshilfe fordert entschlossenes Handeln der internationalen Gemeinschaft: "Kommen keine schnellen Lösungen, wird es zu einem humanitären Desaster kommen." Es wird ein starkes internationales Engagement gefordert, insbesondere von wirtschaftlich starken Nationen wie Deutschland und Österreich.

Die bevorstehende Finanzierungsrunde des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria im Herbst 2025 ist entscheidend. Um den geschätzten Bedarf von 18 Milliarden Dollar zu decken, könnten die Verluste durch den Rückzug der USA eine noch größere Herausforderung darstellen.

Deutschland wird aufgefordert, ein faires Engagement zur Finanzierung zu zeigen, um sowohl den Globalen Fonds zu unterstützen als auch ein Zeichen für andere Länder zu setzen.

Die Welt darf nicht zulassen, dass die Erfolge der letzten Jahrzehnte durch politische Entscheidungen erneut gefährdet werden. Während der Herausforderungen im Gesundheitssektor müssen die Anstrengungen im Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria bis 2030 weiter intensiviert werden.

Der Deutsch-Österreichische AIDS-Kongress wird morgen in der Hofburg in Wien besucht von 650 Fachleuten stattfinden, die sich über Neuigkeiten und Strategien im Umgang mit HIV und verwandten Themen austauschen werden. Dieses Ereignis bietet eine Plattform für den Dialog und die Zusammenarbeit, die jetzt mehr denn je erforderlich sind.