
Domat/Ems: Dringende Sanierung der Ems-Chemie-Deponie gefordert!
2025-03-27
Autor: Lukas
In der Region Domat/Ems im Kanton Graubünden sorgt die wiederholte Feststellung des krebserregenden Lösungsmittels Trichlorethylen im Grundwasser für besorgte Gesichter. Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass Trichlorethylen nicht abbaubar ist. Obwohl vermutet wird, dass das Gift von der ehemaligen Deponie der Ems-Chemie, bekannt als «Rusna da Furns», stammt, konnte diese Annahme bislang nicht bestätigt werden. Das zuständige Amt für Natur und Umwelt (ANU) hat beschlossen, die Deponie nicht zu sanieren, sondern lediglich eine Überwachung durchzuführen. Diese Deponie ist seit den 90er-Jahren außer Betrieb.
Die Gemeinde Domat/Ems und der WWF Graubünden haben nun Beschwerde gegen diesen Entscheid eingelegt. Sie verlangen eine umfassende Klärung der Trichlorethylen-Belastung im Grundwasser und fordern eine zeitnahe Sanierung der Deponie. Der Beschluss, den Standort vier Jahre lang nur zu beobachten, sei nicht nachvollziehbar. Während der Zusammenhang zwischen der Deponie und der Grundwasserbelastung unklar bleibt, sind alternative Quellen für die Kontamination nicht identifizierbar.
Die Vorwürfe gegen den Kanton sind schwerwiegend. Die von der Ems-Chemie-Deponie betroffene Region liegt im Einzugsgebiet des Trinkwasser-Pumpwerks «Bagliel», wo nachweislich Trichlorethylen im geförderten Wasser gefunden wurde – wenngleich unter dem gesetzlichen Grenzwert. Die Gemeinde argumentiert, dass der ANU mit seinem Überwachungs-Beschluss gegen das Bundesrecht verstößt, das in der Altlastenverordnung festlegt, dass in solchen Fällen eine Sanierung notwendig ist. Gemeindepräsident Erich Kohler betont: „Jeder Stoff im Grundwasser ist einer zu viel.”
Kohler kritisiert die Argumentation des ANU als nicht stichhaltig: „Wenn wir nicht wissen, woher der Stoff stammt, müssen wir weitere Untersuchungen durchführen. Trichlorethylen gelangt ins Grundwasser von Domat/Ems, was Sanierungsbedarf bedeutet.“ Die Überwachung allein offenbart nur Werte, doch die tatsächliche Quelle bleibt im Dunkeln.
Das zuständige AMU und die Ems-Chemie haben sich bis jetzt nicht zu dem Fall geäußert und verweisen auf das laufende Verfahren. Die Gemeinde hofft zunehmend auf mehr Transparenz und eine zügige Lösung des Problems, da die Gesundheit der Bevölkerung auf dem Spiel steht. Die Bürgerschaft ist besorgt: Wird die Deponie bald endlich saniert oder bleibt die Gefahr der Kontamination bestehen? Die Antwort wird mit Spannung erwartet!