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Dominique Pelicot: Staatsanwaltschaft fordert 20 Jahre Haft für schreckliche Verbrechen

2024-11-25

Autor: Alina

Hintergrund

Der Fall von Dominique Pelicot, dem Ex-Mann von Gisèle Pelicot, ist zu einem der erschreckendsten und skandalösesten in Avignon geworden. Pelicot hatte gestanden, seine Frau über einen Zeitraum von neun Jahren, von 2011 bis 2020, immer wieder vergewaltigt zu haben. In mindestens 92 Fällen waren auch fremde Männer in diese abscheulichen Taten verwickelt, die er über Online-Plattformen kontaktiert hatte.

Es war eine andere strafrechtliche Ermittlung, die schließlich das schreckliche Verbrechen aufdeckte, als die Ermittler bei der Durchsuchung von Pelicots Wohnsitz auf eine schockierende Menge von etwa 4000 Fotos und Videos stießen, die die vergewaltigten und offensichtlich bewusstlosen Frauen zeigten. Diese Materialien waren Teil eines umfassenden Beweisangebotes, das die Staatsanwaltschaft gegen den Hauptangeklagten und die weiteren Beschuldigten verwendet.

Die Forderung der Staatsanwaltschaft

Im Vergewaltigungsprozess fordert die Staatsanwaltschaft 20 Jahre Haft für Dominique Pelicot. Staatsanwältin Laure Chabaud erklärte: „20 Jahre sind einerseits viel, denn es sind 20 Jahre eines Lebens, egal, wie alt man ist. Andererseits ist es jedoch zu wenig angesichts der Schwere der Taten, die hier begangen wurden.“ Diese Aussage unterstreicht die Gesellschaftsdebatte über das angemessene Maß an Strafe für sexuelle Gewalt und Vergewaltigung.

Gisèle Pelicots bewegende Aussage

Mitte Oktober hatte Gisèle Pelicot erstmals die Möglichkeit, im Prozess zu den Beweisen Stellung zu nehmen. In einer emotionalen Aussage, die viele im Gerichtssaal zu Tränen rührte, sagte sie: „So oft habe ich mir gesagt, wie viel Glück ich habe, dich an meiner Seite zu haben.“ Sie beschrieb, wie Pelicot sie zu verschiedenen Ärzten begleitete und sie davon überzeugte, dass sie an einem neurologischen Problem litt. Erst später stellte sich heraus, dass er sie mit Schlafmitteln betäubt hatte, um seine verbrecherischen Taten zu ermöglichen.

In ihrer emotionalen Ansprache konfrontierte Gisèle ihn direkt: „Wie konntest du mich nur so hintergehen? Wie konntest du diese Fremden in mein Schlafzimmer bringen?“ Diese Fragen werfen ein Licht auf die tiefen psychologischen Narben, die solche Taten hinterlassen.

Die gesellschaftliche Relevanz

Dieser Fall hat eine flammende Debatte über Missbrauch und die notwendigen rechtlichen Änderungen entfacht, um Opfer besser zu schützen und potenzielle Täter zur Verantwortung zu ziehen. Die Forderung der Staatsanwaltschaft könnte eine bedeutende Signalwirkung für zukünftige Verhandlungen in ähnlichen Fällen haben.

Hilfe für Betroffene

Falls Sie oder jemand, den Sie kennen, von sexualisierter, häuslicher oder psychischer Gewalt betroffen sind, stehen Ihnen zahlreiche Hilfsangebote zur Verfügung. Es ist wichtig, Hilfe zu suchen:

- Polizei nach Kanton

- Online Opferberatung

- Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz

- Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche

- Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein

- LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133

- Sorgen-Hotline, Tel. 143

Diese Ressourcen sind da, um Unterstützung und Beratung zu bieten, um den Opfern zu helfen, mit den traumatischen Erfahrungen umzugehen.