Drohnen in der Schweiz: Holpriger Weg in der modernen Kriegsführung
2025-01-09
Autor: Leonardo
Die Bedeutung von Drohnen in modernen Konflikten, wie im Ukraine-Krieg, ist unbestreitbar. Während der Ukraine-Konflikt zeigt, wie zentral unbemannte Flugzeuge für militärische Strategien sind, schaut die Schweiz besorgt auf ihre eigenen Drohnenkapazitäten. Aktuell verfügt die Schweiz nur über sechs Drohnen, die zudem nicht vollständig einsatzfähig sind. Diese Situation wurde letzten Sommer noch verschärft, als bekannt wurde, dass die Schweiz plant, eigene Kampfdrohnen zu entwickeln.
Siegwart, ein Professor der ETH Zürich und anerkannter Experte auf dem Gebiet der Drohnentechnologie, weist darauf hin, dass die Schweiz dringend eine Strategie entwickeln muss, um im Bereich der Drohnen nicht ins Hintertreffen zu geraten. ."Die Drohnentechnologie hat das Potenzial, die Art und Weise, wie in Konflikten gekämpft wird, zu revolutionieren,” stellt er fest.
Im Ukraine-Krieg kommen täglich tausende Drohnen zum Einsatz, und der Einfluss dieser Fluggeräte auf das Kriegsgeschehen ist enorm. Hingegen ist die Schweiz mit ihren begrenzten Drohnenkapazitäten in einer veralteten Position. Die Frage bleibt: Sollte die Schweiz nicht auch in die Entwicklung von FPV-Drohnen (First-Person-View) investieren, um ihren militärischen Fähigkeiten zu verbessern?
Aktuelle Entwicklungen im Bereich der Drohnenabwehr unterstreichen die Dringlichkeit. Das britische Militär hat kürzlich mit einer neuen Technologie experimentiert, die es ermöglicht, Drohnenschwärme zu neutralisieren, indem sie mittels Radiowellen gestört werden können. Die Radio Frequency Directed Energy Weapon (RFDEW) hat das Potenzial, gleich mehrere Drohnen gleichzeitig zu deaktivieren – eine kostengünstige Lösung für die Militärs der Zukunft. Im Vergleich dazu bleibt die Schweiz hinterher und verpasst die Gelegenheit, innovative Technologien zu adaptieren.
Die Herausforderungen, mit denen die Schweiz konfrontiert ist, sind vielschichtig. Die Armee benötigt nicht nur moderne Drohnen, sondern auch Systeme zur Drohnenabwehr, um auf potenzielle Bedrohungen reagieren zu können. Die künftige Strategie der Schweiz sollte daher umfassen, welche Arten von Drohnen sie benötigt und wie sie diese beschaffen möchte. Der Mangel an zuverlässigen Herstellern für militärische Drohnen in der Schweiz ist ein Zeichen dafür, dass sofortige Maßnahmen notwendig sind.
Im vergangenen Jahr wurde angekündigt, dass die Schweiz in den nächsten drei Jahren eigene Angriffsdrohnen entwickeln will, ein Vorhaben, das mit Fördergeldern im zweistelligen Millionenbereich unterstützt werden soll. Dies könnte die Grundlage für eine stärkere unabhängigere Verteidigung im Lande darstellen, doch es gibt noch viele offene Fragen, sowohl technologische als auch strategische.
Die drei Hauptkategorien militärischer Drohnen, die im Krieg eingesetzt werden, sind FPV-Drohnen, Kamikaze-Drohnen und große Militärdrohnen. Jede dieser Kategorien hat ihre spezifischen Einsatzmöglichkeiten und Herausforderungen.
Die dringendste Frage bleibt, ob die Schweiz bereit ist, in diese Schlüsseltechnologie zu investieren. Ein Fundus an innovativer Forschung ist vorhanden, doch die Sorge bleibt, ob rechtzeitig die richtigen Entscheidungen getroffen werden, um die Schweiz in eine aktive Rolle in der modernen Drohnentechnologie zu versetzen.