
Eklat bei Raiffeisen: App-Pleite entblößt große Schwächen
2025-04-04
Autor: Lara
Die Raiffeisenbank, unter der Leitung von Heinz Huber, steht vor einem erheblichen Debakel aufgrund der misslungenen Entwicklung ihrer Mega-App. In einem bemerkenswerten Schritt haben Hubers Interims-Nachfolger Christian Poerschke und das Top-Management beschlossen, das App-Projekt endgültig zu beerdigen – und zwar mit einem Investitionsaufwand von über 500 Millionen Franken.
Wir sprechen hier von Millionen, die nun im Nichts verpuffen! „Die Entwicklung der Raiffeisen App wird nicht weiterverfolgt“, kündigte die Bank in einem schlichten Online-Forum an, was weitgehend unbeachtet blieb. Normalerweise würden solche Nachrichten mit großem Tamtam veröffentlicht – hier jedoch wurde das Gegenteil praktiziert.
Ein internes Dokument an die 12.000 Mitarbeiter offenbart die Hintergründe des Scheiterns: Die Schwierigkeiten bei der sogenannten „operativen Umsetzung“ der drei Technologieprojekte waren anscheinend größer als erwartet. Laut Informationen war die App nicht innerhalb einer angemessenen Frist realisierbar.
Vor diesem Hintergrund fragt man sich, wie hoch die tatsächlichen Verluste sein werden. Raiffeisen plant, Teile der Mittel für andere Digitalisierungsprojekte zu verwenden, darunter die Weiterentwicklung ihrer bestehenden E-Banking-App. Die Bank hat zukunftsweisende Funktionen, wie das digitale Kunden-Onboarding, bereits in ihre Plattform integriert.
Die Situation wird noch brisanter, wenn man bedenkt, dass dies während des 125. Jubiläums der Raiffeisen-Gruppe geschieht. Mit ihrer ineffizienten App-Entwicklung sind sie zu einem der größten finanziellen Skandale in der Geschichte der Bank geworden. Externe Analysten sprechen von einem der folgenschwersten Misserfolge auf dem Finanzmarkt.
Die Verantwortung für dieses Desaster liegt offensichtlich auch bei der Führungsebene, die die Herausforderung unterschätzt hat, eine vielseitige und benutzerfreundliche App zu schaffen, die den Anforderungen der Kunden gerecht wird. Stattdessen wird nun der Fokus auf die Modernisierung der bestehenden Raiffeisen E-Banking-App gelegt, die dringend aktualisiert werden muss.
Zusätzlich gab es auch weitreichende Auswirkungen auf andere Unternehmensbereiche. Kunden, die die fehlerhafte App installiert hatten, werden schrittweise in die E-Banking-App umgeleitet. Diese Umstellung soll bereits ab Juni beginnen.
Um die Qualität der Dienstleistungen zu gewährleisten, wird der sogenannte „Hypothekarprozess“ um ein weiteres Jahr bis 2026 verschoben. Der Abschluss des Hypothekenprojekts ist nun für 2027 geplant. Auch in der Vermögensverwaltung kündigt die Raiffeisen an, dass Pilotbanken in den kommenden zwei Jahren Lösungen testen werden, was ein weiteres Anzeichen für die Unruhe innerhalb der Organisation ist.
Die Botschaft ist klar: Raiffeisen steht vor riesigen Herausforderungen. Die Frage ist nun, ob sie in der Lage sind, das Ruder noch rechtzeitig herumzureißen und verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen.