Enthüllungen und Drohungen – Trumps unverblümte Strategie
2025-01-08
Autor: Lara
Was zunächst als gewöhnliche Pressekonferenz angesetzt war, entpuppte sich schnell als ein spektakulärer Trump-Auftritt in seiner Residenz Mar-a-Lago in Florida. Donald Trump äußerte sich zu den gegen ihn erhobenen Anklagen, ergriff erneut das Wort gegen die Windkraft und äußerte seine absurde Meinung über Duschköpfe, aus denen angeblich zu wenig Wasser kommen würde. Besonders alarmierend waren seine Warnungen bezüglich des Nahen Ostens, die er als einen Ort des drohenden Chaos beschrieb, sollte die Hamas nicht die israelischen Geiseln freilassen.
Inmitten dieser wirren Aussagen kam Trump auch auf geostrategische Themen zu sprechen. Er erneuerte sein Vorhaben, Grönland zu kaufen, und sprach über seine fast besessene Forderung, den Panamakanal wieder in US-Besitz zu bringen. Als er auf eine mögliche militärische Intervention angesprochen wurde, schloss er diese Option nicht aus, um seine Vision einer Expansion der USA voranzutreiben.
Unbemerkt bleibt die problematische Natur vieler seiner Aussagen: Sie sind gespickt mit falschen oder teilweise falschen Behauptungen, und es ist oft schwer herauszufinden, was realistisch umgesetzt werden könnte und was lediglich als Rhetorik dient, um Druck auszuüben. Dennoch sollte er ernst genommen werden, denn in weniger als zwei Wochen wird Trump wieder über die Ressourcen der US-Präsidentschaft verfügen können. Seine Worte haben bereits Auswirkungen.
Ein bekanntes Muster
Die aktuelle Situation kommt vielen als ein Déjà-vu vor: Während seiner ersten Amtszeit vertrat Trump bereits ähnliche Ideen, die oftmals wieder in der Versenkung verschwanden. Seine geheime Quelle scheinen häufig die Nachrichten von Fox News zu sein. Die Idee, Grönland zu kaufen, war bereits damals heiß diskutiert worden. Nun ist eine Delegation, angeführt von Trumps Sohn, tatsächlich nach Grönland gereist – möglicherweise nimmt Trump dieses Mal die Sache ernster.
Bei all seinen sprunghaften Entscheidungen gibt es einige Konstanten: Sein konstantes Gefühl der Ungerechtigkeit, der Eindruck, dass die USA über den Tisch gezogen werden, während sie andere Länder militärisch schützen und finanziell unterstützen müssen, bleiben meist unverändert.
Trumps Skepsis gegenüber westlichen Alliierten ist offensichtlich, ebenso seineFaszination für autoritäre Regime. Diese Motivationen dürften auch weiterhin eine zentrale Rolle in seiner Politik spielen. Die erste Amtszeit hat gezeigt, dass Trump durchaus in der Lage ist, seine Drohungen in die Tat umzusetzen: So verhängte er Zölle gegen Kanada, einen der engsten Verbündeten der USA.
John Bolton, damals Trumps Nationaler Sicherheitsberater, berichtete, dass Trump beinahe aus der NATO ausgetreten wäre. In seiner zweiten Amtszeit könnten wir einen entfesselten Trump erleben, denn viele Berater, die ihn von drastischen Schritten abhalten wollen, werden fehlen.
Die Schattenregierung Trump
Die Auswirkungen dieser Dynamik sind spürbar. Viele Politiker und Unternehmen scheinen Trumps Drohungen ernst zu nehmen. Kanadas Premierminister Justin Trudeau reiste nach Florida, um hohe Zölle abzuwenden, wurde jedoch von Trump demütigend behandelt, der vorschlug, Kanada könne US-Bundesstaat werden.
Auch hochrangige CEOs von US-Firmen suchen in Mar-a-Lago Trump auf, darunter der milliardenschwere Elon Musk, der in der US-Politik eine entscheidende Rolle spielt. Es ist klar, dass Trump kurz vor seinem Amtsantritt wieder an Einfluss gewinnen könnte – dennoch verblasst der amtierende Präsident Joe Biden mehr und mehr. Es scheint fast, als würde Trump eine Art Schattenregierung anführen.
Die Drohungen und Provokationen sind inzwischen fest in Trumps Repertoire verankert. Manche seiner Äußerungen scheinen wohl kalkulierte Rhetorik zu sein, um sich in eine vorteilhafte Verhandlungsposition zu bringen. Trump, der seine Karriere im Immobiliengeschäft in New York begann, sieht sich selbst als den ultimativen „Deal Maker“. Seine Unberechenbarkeit hat offenbar Methode. Zusammen mit dem Einfluss und der Macht, die das Amt des US-Präsidenten mit sich bringt, verspricht dies eine explosive Mischung, mit der Trump schon bald wieder auf die politische Bühne zurückkehren könnte.