Der VQF steht seit letzter Woche vor einer unerwarteten Krise. Nachdem bereits der CEO über Nacht zurückgetreten war, hat am Donnerstag auch der Rechtschef dieser wichtigen Selbstregulierungsorganisation im Schweizer Finanzsektor seine Position verloren.

Besonders auffällig ist der zweite Personalwechsel innerhalb von nur drei Wochen. Am 19. November musste der CEO überraschend sein Amt niederlegen, obwohl er zuvor einen stabilen Eindruck hinterlassen hatte. Man hatte gehofft, dass der Präsident des VQF gemeinsam mit dem Juristen und einer weiteren Frau die Geschicke des Vereins leiten könne.

Die plötzlichen Abgänge werfen Fragen über die Stabilität des VQF auf, insbesondere in Zeiten, in denen Transparenz und Vertrauen im Finanzsektor unverzichtbar sind. Ein Insider berichtete, dass die Probleme möglicherweise mit der Insolvenz der Krypto-Handelsplattform Lykke zusammenhängen.

Lykke, die von dem Unternehmer Richard Olsen betrieben wird, stellte ihren Betrieb letzte Woche ein, was zu einem massiven Verlust für viele Kunden führte, die auf ihre Vermögenswerte nicht mehr zugreifen konnten. Anscheinend wurde die Plattform Opfer eines Cyberangriffs, bei dem über 20 Millionen Dollar entwendet wurden. Dieser Vorfall hat das Vertrauen in viele Krypto-Plattformen erschüttert und wirft ein kritisches Licht auf die Rolle der Selbstregulierungsorganisationen wie den VQF.

Auf der Website von Lykke wurde der externe Buchprüfer AZOBÉ aufgeführt, der bestätigt, dass die Plattform den Richtlinien und Standards des VQF entspricht. Die Frage bleibt jedoch, wie stark die Überwachung und die Sicherheitsprotokolle tatsächlich waren, um einen solchen Vorfall zu verhindern.

Mit dieser Krise sieht sich der VQF auch der Herausforderung gegenüber, seine Glaubwürdigkeit zu behaupten und das Vertrauen der Mitglieder und Anleger zurückzugewinnen. Bleibt abzuwarten, wie der Vorstand auf diese beispiellosen Entwicklungen reagiert und welche Maßnahmen ergriffen werden, um zukünftige Skandale zu vermeiden. Die Auswirkungen auf den Markt und die zukünftige Regulierung des Kryptosektors könnten weitreichend sein.