Gesundheit

Ernährung bei Demenz: Experten und Angehörige diskutieren Möglichkeiten zur Verbesserung der Pflege

2024-09-30

Im Rahmen der fünften Bayerischen Demenzwoche fand kürzlich im Landratsamt Rosenheim eine wichtige Fachveranstaltung unter dem Motto „Ernährung bei Demenz in der häuslichen Pflege“ statt. Diese wurde vom Gesundheitsamt Rosenheim organisiert und richtete sich an interessierte Angehörige, Pflegekräfte sowie Schüler der Fachoberschule Rosenheim im Bereich Sozialwesen. Die Veranstaltung ermöglichte den Teilnehmern wertvolle Einblicke in die Herausforderungen, denen sich Pflegekräfte und Angehörige im Alltag gegenübersehen.

Vielfältige Workshops und ihre Themen

Die Veranstaltung umfasste vier themenspezifische Workshops. Unter der Leitung von Professor Katharina Lüftl und zwei Studentinnen der Technischen Hochschule Rosenheim wurde das Thema des geänderten Essverhaltens bei Demenz behandelt. Die Studierenden informierten die Besucher über die Risiken und Herausforderungen, die mit diesen Veränderungen einhergehen, und präsentierten zudem technische Hilfsmittel zur Unterstützung im Alltag. Die Teilnehmenden hatten die Gelegenheit, verschiedene Hilfsmittel auszuprobieren und speziell angepasste Speisen für demenzkranke Menschen, einschließlich von solchen mit Schluckstörungen, zu testen. Ein weiterer Workshop bot praxisnahe Tipps und kreative Ansätze zur ansprechenden Gestaltung von Mahlzeiten.

Das Thema der Gartentherapie wurde ebenfalls behandelt, da diese Methode helfen kann, die Ernährung von Demenzerkrankten positiv zu beeinflussen. Praktische Tipps zur Nutzung von Gartenarbeit als therapeutisches Element wurden vorgestellt.

Umfassende Einsichten und Beratung

Die Teilnehmenden erhielten umfassende Informationen, von der Gestaltung des Esstisches bis zur Vorbeugung von Mangelernährung. Besonders wertvoll waren die anschaulichen Praxisbeispiele, die direkt im Alltag umsetzbar sind. Am Nachmittag hielt Prof. Janine Diehl-Schmidt, Chefärztin für Altersmedizin am kbo-Inn-Salzachklinikum in Wasserburg, einen aufschlussreichen Vortrag über „Ernährung am Lebensende“ für Menschen mit fortgeschrittener Demenz. Sie beleuchtete, wann lebenserhaltende Maßnahmen sinnvoll sind und sprach über die Wichtigkeit von Patientenverfügungen in diesem Kontext.

Verbesserte Lebensqualität durch angepasste Ernährung

Die Veranstaltung machte deutlich, wie wichtig eine individuelle und angepasste Ernährung für die Lebensqualität von Menschen mit Demenz ist. Durch den Austausch zwischen Experten und Angehörigen wurden viele hilfreiche Lösungsansätze vorgestellt, die den Umgang mit demenziell erkrankten Menschen erleichtern können. Prof. Dr. Katharina Lüftl und ihr Team setzten sich dafür ein, das Bewusstsein für die Bedürfnisse von Demenzkranken zu schärfen und konkrete Handlungsempfehlungen zu geben, um deren Lebensqualität zu verbessern.

Diese Fachveranstaltung stellte somit einen bedeutenden Schritt dar, um das Wissen über Ernährung und Pflege bei Demenz zu vertiefen und unausweichliche Herausforderungen zu meistern. Eine der größten Erkenntnisse der Veranstaltung war, dass eine positive Einstellung und geeignete Fördermaßnahmen den Alltag sowohl für Betroffene als auch für deren Angehörige erheblich verbessern können.