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Explosion der Spannungen: Iran bombardiert Israel – Was kommt als Nächstes?

2024-10-01

Autor: Leonardo

In der Nacht von Dienstag hat sich die geopolitische Lage im Nahen Osten dramatisch verschärft: Der Iran hat laut Berichten aus Israel insgesamt etwa 180 ballistische Raketen auf israelisches Territorium abgefeuert. In den Städten Israels erklangen Sirenen, und es wurden mehrere Explosionen besonders in Tel Aviv gehört, was zur vorübergehenden Schließung des Luftraums führten.

Schockierende Videos zeigen, wie einige Raketen das israelische Luftabwehrsystem «Iron Dome» überlisten konnten, was zu Bestätigung durch den israelischen Militärsprecher Daniel Hagari führte, dass etliche Raketen tatsächlich eingeschlagen sind. Erste Berichte aus israelischen Nachrichtenquellen sprechen von mehreren Verletzten sowie einem Toten, wobei ein Palästinenser in Jericho während des Angriffs ums Leben kam.

Überraschend hatten die Vereinigten Staaten kurz vorher eine Warnung herausgegeben und betont, dass ein iranischer Angriff unmittelbar bevorstehe. Ein Vertreter der US-Regierung hatte der iranischen Führung ernsthafte Konsequenzen angedroht. Dies stellt bereits den zweiten direkten militärischen Angriff des Iran auf Israel in diesem Jahr dar; der erste, im April, hat wenig Schäden verursacht.

Der Iran bezeichnet den aktuellen Angriff als Vergeltung für den Tod des Hizbollah-Anführers Hassan Nasrallah, der am Freitag bei einem israelischen Luftangriff getötet wurde. Zudem könnte der Mord an Ismail Hanija, dem Hamas-Führer, in Teheran ebenfalls als Grund für die aggressive Reaktion angeführt werden. Es wird angedeutet, dass weitere Raketenangriffe folgen könnten, sollten israelische Kräfte zurückschlagen.

Die Spannungen erreichen ein neues Level

Trotz der Behauptungen des Iran, die Vergeltung abgeschlossen zu haben, sind Israel und der Iran näher an einem offenen Krieg als je zuvor. Israel hatte vor weniger als zwei Wochen beschlossen, militärische Operationen gegen die mit dem Iran verbündete Hizbollah im Süden Libanons auszuweiten. Israelische Truppen haben die Grenze überschritten und dabei „begrenzte“ Angriffe auf Stellungen der islamistischen Miliz durchgeführt.

Verteidigungsminister Yoav Gallant hatte zuvor telefonisch mit seinem US-Amtskollegen Lloyd Austin gesprochen. Beide betonten die Notwendigkeit, die militärische Infrastruktur der Hizbollah abzubauen, um eine Wiederholung der Angriffe auf Nordisrael zu verhindern. Austin hob jedoch die Überzeugung der USA hervor, dass eine diplomatische Lösung der bessere Weg sei, um den rund 60.000 Israelis, die ihre Heimat im Norden verlassen mussten, eine Rückkehr zu ermöglichen.

Die israelischen Streitkräfte arbeiten derzeit daran, eine Sicherheitszone zu schaffen, um die Präsenz der Hizbollah zu reduzieren und somit die Bedrohung für nordisraelische Städte zu verringern. Dies geschieht in einem Gebiet, das laut einer UN-Resolution seit dem Libanonkrieg 2006 demilitarisiert sein sollte.

Ein besorgniserregender Anstieg der Binnenflüchtlinge wird prognostiziert

Angesichts der aktuellen Situation wird im Libanon befürchtet, dass die Zahl der Binnenflüchtlinge auf bis zu eine Million ansteigen könnte, insbesondere im Süden, Osten und rund um Beirut. Die UNO hat einen dringenden Spendenaufruf gestartet, da bis Ende des Jahres über 380 Millionen Euro benötigt werden, um den Menschen mit Nahrungsmitteln, Wasser und anderen essenziellen Gütern zu helfen.

Ein weiterer beunruhigender Aspekt sind Berichte, dass Israel möglicherweise die iranischen Atomanlagen bombardieren könnte. Während Befürworter argumentieren, die Erfolgschancen wären fatale als je zuvor, warnen Kritiker, dass dies zu einem umfassenden regionalen Konflikt führen könnte. Die Möglichkeit eines neuen Krieges im Nahen Osten liegt somit greifbar nahe, während die Welt gebannt zusieht, was als Nächstes passieren wird.