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Farbanschlag auf die Redaktion der «Neuen Zürcher Zeitung»: Ein besorgniserregender Trend?

2024-11-18

Autor: Mia

Am Samstagabend, kurz vor 22 Uhr, wurden Patrouillen der Stadtpolizei Zürich an der Falkenstrasse auf mehrere Dutzend vermummte Personen aufmerksam, die sich mit einem Transparent zu einer unbewilligten Demonstration versammelt hatten. Diese Personen begannen, das Gebäude der NZZ mit Farbe zu besprayen, wie die Polizei in einer Mitteilung bekanntgab.

Die alarmierten Einsatzkräfte lösten die unbewilligte Versammlung, die anscheinend aus Mitgliedern der linksautonomen Szene bestand, auf und nahmen zehn Personen im Alter von 19 bis 74 Jahren fest. Bei der Festnahme kam es zum Einsatz von Gummischrot und Reizstoffen durch die Polizei.

Der Sachschaden am Gebäude der NZZ konnte bislang noch nicht beziffert werden. Unter anderem sprayten die Aktivisten ein rotes Dreieck auf den heruntergelassenen Rollladen des Eingangsbereichs.

Zeichen der Hamas?

Es gibt Anzeichen dafür, dass dieses rote Dreieck von Mitgliedern und Sympathisanten der Hamas als Markierung für «Feinde» verwendet wird. Dies ist nicht das erste Mal, dass in Zürich rote Dreiecke auftauchen. Im vergangenen Juni wurden mehrere Kunstgalerien in Zürich mit antisemitischen Parolen besprüht.

Vor einer Galerie an der Limmatstrasse war der Schriftzug „Intifada for Victory“ zu lesen, unter dem ebenfalls ein rotes Dreieck zu sehen war. Diese Galerie stellte Werke einer jüdischen Künstlerin aus. Auch die Fassade der Galerie Bernheim an der Rämistrasse in der Innenstadt wurde mit der Aufschrift „Free Palestine“ besprüht, während auf dem Boden in roter Schrift stand: „No art for genocide!“

Ein alarmierender Trend gegen die Presse

Der Hintergrund der jüngsten Farbanschläge auf das Redaktionsgebäude der NZZ könnte ähnlich gelagert sein wie die Vorkommnisse im Juni. Ermittler gehen von einer Täterschaft aus, die aus pro-palästinensischen, linksextremen Aktivisten besteht. Es scheint, als würden diese sich zunehmend gegen die Presse richten.

Auf sozialen Medien, insbesondere Instagram, verbreiten sich Videos der Demonstration vom Samstag unter dem Motto „Stoppt die Kriegsverbrechen in Palästina und im Libanon“. In einem dieser Videos wird vor dem Redaktionsgebäude des „Tages-Anzeigers“ an der Werdstrasse die Parole „Schweizer Medien lügen, Politiker betrügen“ skandiert.

Die antiisraelischen Demonstranten werfen den Schweizer Medien wiederholt vor, im Kontext des Hamas-Terrorangriffs vom 7. Oktober Lügen und Fake News zu verbreiten. Diese aggressiven Aktionen sind ein deutliches Zeichen dafür, dass der Druck auf die Medien und die Pressefreiheit in der Schweiz ansteigt. Laut Experten könnte dies alarmierende Folgen für die öffentliche Debatte und den Journalismus im Land haben.

Die Situation fordert sowohl von der Politik als auch von den Medien ein entschiedenes Handeln, um das Klima der Angst und Aggression gegen Journalisten und Presseinstitutionen zu bekämpfen.