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Finanzielle Krise im Kanton Baselland: Die alarmierenden Zahlen der BLKB

2025-03-14

Autor: Leonardo

Die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) befindet sich in einer kritischen Situation, die durch ein besorgniserregendes Wachstum von lediglich 10 Prozent seit 2016 verdeutlicht wird. Während andere Kantonalbanken dank solider Geschäftsstrategien florieren, steckt die BLKB Millionen in das unsichere digitale Projekt Radicant.

Die Frage, ob es sich der Kanton leisten kann, Tochtergesellschaften wie Radicant zu unterhalten, die im Jahr 2024 einen Verlust von 24 Millionen Franken verursachten, wird immer drängender. Peter Riebli, SVP-Kantonalpolitiker, glaubt, dass ohne die fraglichen Entscheidungen zur digitalen Strategie die BLKB und der Kanton deutlich gesünder dastehen würden.

Er hebt hervor, dass die Beteiligung an Swissquote, die nun nicht mehr im Portfolio ist, die Bilanz der Bank erheblich entlasten könnte. „Wir geben zu viel aus“, warnt der Baselbieter Finanzdirektor. Für digitale Experimente wie Radicant scheint die Sparbotschaft jedoch nicht zu gelten.

Die politische Mehrheit im Kanton ignoriert offenbar die finanzielle Belastung, die solche Projekte für den Steuerzahler darstellen. Hinter diesem Verhalten vermutet Riebli politische Motive: Eine kritische Diskussion über Fehlinvestitionen könnte das Ansehen der Regierungsparteien gefährden.

Die Bank hält trotz der skeptischen Einschätzungen an ihrem Break-even-Ziel für 2027/2028 fest – ein Ziel, das bereits um ein Jahr verschoben wurde. Experten sind sich darüber uneinig, wie Radicant je profitabel werden soll, da für die Deckung der Fixkosten Kundengelder in Höhe von 2,5 Milliarden Franken erforderlich wären. Aktuelle Berichte zeigen, dass Radicant nur 120 Millionen Franken von 10.000 Kunden verwaltet.

Im Vergleich dazu hat die Digitalbank Yuh mit 300.000 Nutzern und einem verwalteten Vermögen von 3 Milliarden Franken innerhalb von vier Jahren die Profitabilität erreicht. Auch die 3a Vorsorge-App Viac hat in Rekordzeit von nur zwei Wochen 6.000 Depot-Eröffnungen erzielt.

Die Forderung nach mehr Zeit für Radicant mag legitim sein, jedoch sollte nicht vergessen werden, dass andere Banken wie Zak und Neon Pionierarbeit geleistet haben, während Radicant lediglich nachfolgt.

Zusätzlich gibt es eine laufende Gesetzesinitiative im Baselbiet, die eine Lohndeckelung für die Geschäftsführung der BLKB fordert. Riebli ist Teil des Initiativkomitees. Der Kanton Aargau hat bereits 2015 bei der Aargauischen Kantonalbank einen Lohndeckel eingeführt, ohne dass dies negative Auswirkungen hatte. Im Gegenteil: Der Geschäftserfolg der Aargauischen Kantonalbank stieg seitdem um über 50 Prozent, während die BLKB lediglich 10 Prozent verzeichnen kann.

Ein Sprecher der BLKB erklärte kürzlich: „Die Bank hat ihre Ertragskraft weiter verbessert und gleichzeitig Stabilität und Sicherheit erhöht. Sowohl die Ausschüttungen an den Kanton als auch die Eigenmittel wurden gesteigert.“ Doch bei diesen Zahlen bleibt zu hoffen, dass die BLKB aus ihren aktuellen Herausforderungen lernt und zukunftsfähige Strategien entwickelt.