Geistige Fitness verringert das Demenzrisiko - Kreuzzorträtsel sind überbewertet
2025-01-05
Autor: Mia
Ein aktives Leben, eine ausgewogene Ernährung und geistige Stimulation sind bewiesene Faktoren, die das Risiko einer Demenzerkrankung signifikant senken können. Vielfach wird jedoch die Wirkung von Kreuzworträtseln - oft als Königsklasse des Gehirntrainings bezeichnet - überschätzt.
In Deutschland leiden rund 1,8 Millionen Menschen an verschiedenen Formen der Demenz, wobei die Alzheimer-Demenz die häufigste ist und etwa zwei Drittel aller Demenzerkrankungen ausmacht. Diese Erkrankung gilt bis heute als unheilbar, was den Bedarf an wirksamen Präventionsmaßnahmen unterstreicht.
Wissenschaftler der Alzheimer Forschung Initiative schätzen, dass weltweit 45 Prozent aller Demenzerkrankungen verhindert oder hinausgezögert werden könnten. Besonders die Ernährung und geistige Anregung spielen hier eine entscheidende Rolle. Aktivitäten wie das Erlernen neuer Sprachen oder Musikinstrumente, das Lesen von Büchern und neue Hobbys fördern die Gesundheit des Gehirns.
Dr. Linda Thienpont, stellvertretende Geschäftsführerin der Alzheimer Forschung Initiative, erklärt, dass es effektivere Möglichkeiten gibt, die geistige Fitness zu trainieren. „Das Gehirn kann stimuliert werden, indem man lebenslang neue und spaßige Dinge erlernt. Dazu gehören Musik, neue Sprachen oder das Kennenlernen neuer Menschen. Kreuzworträtsel spielen dabei keine wesentliche Rolle.”
Um das Gehirn optimal zu fördern, sollte man sich mit neuen Erfahrungen und Lernaufgaben beschäftigen. Dies führt zu einer Verstärkung neuronaler Verbindungen im Gehirn, was besonders dann von Bedeutung ist, wenn diese Verbindungen häufig genutzt werden. Ansonsten werden sie vom Körper wieder abgebaut.
Das Ausfüllen von Kreuzworträtseln basiert hingegen auf dem Abrufen von altem Wissen, wodurch keine neuen Erkenntnisse gewonnen werden. Zudem fehlt die soziale Interaktion, die sich sehr positiv auf die Hirngesundheit auswirkt, so Thienpont.
Die AOK betont, dass der Aufbau neuer Nervenzellen bis ins hohe Alter möglich ist. „In jedem Lebensabschnitt können Sie Ihr Gehirn trainieren, um neue Synapsen zu bilden. Vernachlässigte Synapsen hingegen bauen sich ab oder verlieren an Festigkeit.”
Die Bildung neuer Verbindungen im Gehirn wird gefördert, wenn diese regelmäßig gefordert werden. „Die Antwort auf die Frage ‚Was tun für geistige Fitness?‘ lautet also ganz einfach: Neues lernen.”
Zusätzlich spielen ausreichende Bewegung und eine gesunde Ernährung eine wichtige Rolle für geistige Fitness. Studien zeigen, dass bestimmte Lebensmittel, wie Beeren und Nüsse, besonders schützend für das Gehirn wirken und die Hirnfunktion nachhaltig unterstützen. Eine ausgewogene Diät, die reich an Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren ist, kann einen bedeutenden Beitrag zur geistigen Gesundheit leisten. Es ist nie zu spät, aktiv an seiner geistigen Fitness zu arbeiten!