Nation

Gentechnik-Revolution: Neue Methoden bringen Umdenken in der Schweiz!

2024-10-05

Einleitung

In der Schweiz könnte sich die Landschaft der Gentechnik bald drastisch verändern. Seit 2005 gilt ein Moratorium für gentechnisch veränderte Produkte, das mehrfach verlängert wurde und in den kommenden Jahren ausläuft. In dieser Zeit hat sich die politische Stimmung gewandelt, und neue Methoden der Gentechnik finden deutlich mehr Zustimmung als ihre Vorgänger.

Politische Stimmen zu Gentechnik

Alois Huber, SVP-Nationalrat und Vize-Präsident des Schweizer Bauernverbands, betont: „Wir stehen vor großen Herausforderungen in der Landwirtschaft, da viele Pflanzenschutzmittel nicht mehr eingesetzt werden dürfen. Das macht robuste Pflanzen und hochwertiges Saatgut unerlässlich.“ Immer mehr Agrarfachleute erkennen, dass die neuen Gentechnik-Methoden erhebliche Vorteile bringen. Durch präzisere Veränderungen am Erbgut werden die Risiken stark minimiert, was auch Zufriedenheit bei ehemaligen Gentechnik-Gegnern hervorruft.

Wandel der Meinung bei Entscheidungsträgern

Ein weiteres Beispiel ist Martin Bäumle, GLP-Nationalrat, der seine Meinung über Gentechnik grundlegend gewandelt hat. „Die Verbraucher wünschen sich gesunde, biologische und möglichst unveränderte Produkte. Die neuen Methoden eröffnen uns neue Möglichkeiten, während die Risiken nahezu eliminiert werden“, sagt er.

Reaktionen der Regierung und der Kritik

Der Bundesrat hat ebenfalls die Dringlichkeit erkannt und plant ein spezielles Gesetz für die „neuen Züchtungstechnologien“, um der Entwicklung gerecht zu werden. Doch nicht alle teilen diese Begeisterung. Claudia Vaderna von der Schweizer Allianz Gentechfrei kritisiert die Regierung für ihre irreführende Kommunikation. „Der Begriff ‘neue Züchtungstechnologien’ vermittelt den Menschen nicht, dass es sich hierbei um Gentechnik handelt“, so Vaderna.

Sicherheitsbedenken und Initiativen

Die neuen genomischen Techniken befinden sich jedoch noch in der Testphase. Es gibt noch viele offene Fragen zur Sicherheit dieser Methoden. „Gentechnik bleibt Gentechnik“, betont Vaderna und fordert strenge Richtlinien für deren Anwendung. In diesem Kontext wurde Anfang September die Unterschriftensammlung für die Lebensmittelschutz-Initiative gestartet, die klare Forderungen an den Gesetzgeber stellen möchte.

Unterstützung und Rückschläge

Die Initiative erhält Unterstützung von Bio Suisse, Greenpeace und weiteren Umweltorganisationen. Interessanterweise fehlt dem Unterstützerkreis der mächtige Bauernverband, der sich 2005 noch für das Gentechmoratorium eingesetzt hat. Auch die früher engagierten Umweltverbände, wie der WWF, haben sich von der Allianz Gentechfrei distanziert – nicht wegen inhaltlicher Differenzen, sondern aufgrund von Ressourcenmangel.

Öffentliche Wahrnehmung und zukünftige Entwicklungen

Erschreckend für die Kritiker der Gentechnik: Es scheint, als würde das Thema in der öffentlichen Wahrnehmung an Bedeutung verlieren. Vaderna berichtet von einem Rückgang der Spenden für die Allianz Gentechfrei und bestätigt, dass auch andere NGOs ähnliche Rückgänge erfahren. Dennoch bleibt die Hoffnung, dass die Lebensmittelschutz-Initiative die Problematik der Gentechnik Wieder in den Vordergrund rücken wird.

Fazit

Bleibt abzuwarten, ob die neuen Entwicklungen in der Gentechnik tatsächlich zu einem Umdenken in der Bevölkerung führen werden – oder ob die Bedenken der Kritiker die Debatte weiterhin dominieren werden. Eines ist sicher: Die Zeit für eine Diskussion über die Zukunft der Gentechnik in der Schweiz ist gekommen!