Wissenschaft

Wie unser Mond wirklich entstand: Forscher enthüllen verblüffende neue Theorien

2024-10-05

Die Frage, wie der Mond entstand, beschäftigt Wissenschaftler seit Jahrhunderten. Lange Zeit war die Theorie, dass der Mond durch eine Kollision der Urerde mit einem anderen Planeten namens Theia entstand, der Standard in der Forschung. Diese Hypothese wurde vor rund 40 Jahren auf der Kona-Konferenz als Konsens akzeptiert. Doch jetzt bringen zwei Forschergruppen aus den USA und der Schweiz neue, aufregende Ansätze ins Spiel und fordern das bisherige Wissen heraus.

Ein Team von der Penn State University, bestehend aus den Wissenschaftlern Darren Williams und Michael Zugger, hat eine revolutionäre Theorie aufgestellt. Sie schlagen vor, dass die junge Erde den Mond nicht durch eine Kollision erschaffen hat, sondern ihn tatsächlich in einem spektakulären Fangmanöver aus einem Binärsystem „eingefangen“ hat. Ihre Erkenntnisse, die sie im Fachjournal „The Planetary Science Journal“ veröffentlicht haben, basieren auf der Annahme, dass der Mond ursprünglich einem anderen Himmelskörper angehörte.

Williams erläutert, dass einige grundlegende Fragen der bisherigen Theorie unbeantwortet bleiben: Warum umkreist der Mond die Erde in einer anderen Ebene, als man erwarten würde, wenn er aus einer Kollision hervorgegangen wäre? Die aktuelle Position des Mondes, die mehr mit der Sonne als mit dem Erdäquator übereinstimmt, könnte darauf hindeuten, dass er zu einem späteren Zeitpunkt im Sonnensystem eingefangen wurde, nachdem er sich als Teil eines Binärsystems weiterentwickelt hatte.

Die Faszinierende Vorstellung, dass die Erde fähig war, sogar größere Objekte als den Mond einzufangen, wirft zusätzliche Fragen auf. Williams und Zugger spekulieren, dass die Erde möglicherweise einen Himmelskörper in der Größe von Merkur oder Mars hätte einfangen können, auch wenn die Umlaufbahn in diesem Fall wahrscheinlich nicht stabil gewesen wäre.

Parallel dazu entwickelt ein Schweizer Forschungsteam von der ETH Zürich eine alternative Theorie zur Mondentstehung. Diese Forscher argumentieren, dass die chemische Zusammensetzung von Erde und Mond so ähnlich ist, dass der Mond ein Bruchstück der Erde ausgeschlossen werden kann. Stattdessen postulieren sie, dass beide Körper aus der gleichen Materialwolke entstanden sind und zur gleichen Zeit geformt wurden. Ihre Erkenntnisse, die bald im Fachjournal „Treatise on Geochemistry“ veröffentlicht werden sollen, erweitern das Verständnis der Entstehungsgeschichte des Mondes weiter.

Zusammengefasst zeigen die jüngsten Forschungen, dass das Geheimnis um die Entstehung des Mondes noch lange nicht gelüftet ist. Wissenschaftler haben nun mehrere konkurrierende Theorien, die von der Vergangenheit der Erde und des Mondes erzählen und uns auf viele spannende neue Fragen stoßen lassen. Wo wird diese Reise uns hinführen? Das bleibt abzuwarten!