Grippeimpfung: Ein Virus im Zuge der Corona-Pandemie
2024-11-21
Autor: Lukas
Für die Grippeimpfung wird in dieser Saison ein Dreifach-Impfstoff empfohlen, anstelle des bisher verwendeten Vierfach-Impfstoffs. Dies ist jedoch keine Sparmaßnahme, sondern eine direkte Folge der Corona-Maßnahmen.
Professor Carsten Watzl, Immunologe an der Technischen Universität Dortmund, erklärt: „Wir haben einen Grippestamm komplett ausgerottet.“ Dies verdeutlicht die Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen.
Vor 2018 war in Deutschland der Dreifach-Impfstoff Standard. Im Anschluss daran empfahl die Ständige Impfkommission (Stiko) für die Grippesaison 2018/2019 einen Vierfach-Impfstoff. Für die bevorstehende Saison wird jetzt jedoch erneut der Dreifach-Impfstoff empfohlen, da Antigene gegen den Grippestamm B Yamagata nicht mehr benötigt werden.
Bereits Ende 2020 stellten Experten fest, dass diese Gruppe von Influenza-Viren nicht mehr umherzog. Der letzte Nachweis von B Yamagata erfolgte im März 2020, und auch in den darauffolgenden Jahren trat dieser Stamm nicht mehr auf. Laut Watzl befinden wir uns derzeit in einer erfreulichen Situation bezüglich der Kontrolle dieser Virusgruppe.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestätigte im September 2023, dass die B-Yamagata-Komponente für den Impfschutz nicht mehr notwendig ist. Der neue trivalente Impfstoff wird lediglich Antigene eines Influenza-B-Stamms (B Victoria) sowie von zwei Influenza-A-Stämmen enthalten. Es ist wichtig zu betonen, dass verschiedene Varianten dieser Subtypen weltweit zirkulieren und in jeder Grippesaison unterschiedlich stark auftauchen.
Influenza-Viren beeinträchtigen die Abwehrkräfte des Körpers und können ihn anfälliger für lebensbedrohliche Komplikationen machen. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) werden die meisten influenza-bedingten Todesfälle durch bakterielle Lungenentzündungen verursacht. Die Anzahl der Todesfälle variiert von Saison zu Saison stark – es gab Jahre mit mehreren Hundert bis hin zu über 25.000 Todesfällen, wie in der Saison 2017/18.
Die Ständige Impfkommission empfiehlt eine jährliche Schutzimpfung im Herbst, insbesondere für Menschen ab 60 Jahren oder für Personen mit erhöhtem gesundheitlichen Risiko, z.B. aufgrund von Vorerkrankungen.
Es ist von großer Bedeutung, dass sich besonders gefährdete Gruppen impfen lassen, um die Ausbreitung der Grippe zu reduzieren und sich selbst zu schützen. Die neue Impfaufrufkampagne wird in den kommenden Wochen starten und soll die Bevölkerung über die Bedeutung der Grippeimpfung aufklären.