Yi Peng 3: Chinesischer Frachter im Verdacht der Sabotage
2024-11-20
Autor: Lukas
Der Frachter «Yi Peng 3» steht im Verdacht, kürzlich zwei Unterwasser-Internetkabel in der Ostsee beschädigt zu haben, was internationale Besorgnis auslöst. Das Schiff wurde von der dänischen Marine nördlich der Insel Seeland angehalten, nachdem es zuvor die Aufmerksamkeit von deutschen, dänischen, schwedischen und finnischen Behörden auf sich gezogen hatte.
Am Montag berichtete Finnland, dass das C-Lion1-Kabel, das nach Deutschland führt, unterbrochen wurde. Zuvor wurde bereits eine Störung des Kabels zwischen Litauen und Schweden festgestellt. Diese Vorfälle erweitern die Sorgen über die Sicherheit der kritischen Infrastrukturen im Ostseeraum, der in den letzten Jahren immer wieder Ziel von Sabotageakte wurde.
Die «Yi Peng 3» hatte vor wenigen Tagen den russischen Hafen Ust-Luga verlassen und Port Said in Ägypten als Ziel angegeben. Berichten zufolge könnte der Kapitän ein russischer Staatsbürger sein, obwohl dies aktuell noch unbestätigt ist.
Analysen der Schiffsdaten zeigen, dass an den Stellen, wo die Internetkabel beschädigt wurden, unerklärliche Kursänderungen und Geschwindigkeitsschwankungen festgestellt wurden, was den Verdacht auf gezielte Sabotage erweckt. In der Tat erinnert dieses Muster an einen ähnlichen Vorfall aus dem Jahr 2023, bei dem ein chinesischer Frachter für die Beschädigung der Balticconnector-Gaspipeline verantwortlich gemacht wurde. Solche Vorkommnisse ziehen nicht nur die Aufmerksamkeit der Sicherheitsbehörden, sondern auch der Strategen und Analysten auf sich, da sie die geopolitische Situation in der Region negativ beeinflussen können.
Das deutsche Verteidigungsministerium hat betont, dass man von gezielter Sabotage ausgeht, äußert sich jedoch nicht zu spezifischen Details dieser Aktivitäten. Darüber hinaus ist die dänische Marine mit mehreren Einheiten im Einsatz, darunter Patrouillenboote und Unterstützungsfahrzeuge, die für Taucheinsätze geeignet sind. Die «Yi Peng 3» befindet sich derzeit immer noch in internationalen Gewässern und ankert zwischen Schweden und Dänemark.
Erik Kannike, ein estnischer Sicherheitsexperte, weist darauf hin, dass das Schiff erst kürzlich von einem chinesischen Unternehmen übernommen wurde, was angesichts der laufenden Ermittlungen und der bisherigen Verwicklungen in Sabotageakte Fragen zu potenziellen staatlichen Verbindungen aufwirft. Die chinesische Regierung hat bislang keine Stellung zu den Vorwürfen genommen, was die Spekulationen über mögliche staatlich unterstützte Aktivitäten nur weiter anheizt.
Angesichts der Zunahme solcher Vorfälle in der Region wächst der Druck auf die Regierungen, ihre Sicherheitsstrategien zu überdenken und Maßnahmen zu ergreifen, um die Geheimhaltung und Integrität ihrer kritischen Infrastrukturen zu wahren. Die internationale Gemeinschaft verfolgt gespannt die Entwicklungen rund um diesen Vorfall.