Nation

Haft – Bitcoin Suisse in der Krise – Inside Paradeplatz

2024-10-03

Warum hat die FINMA der Bitcoin Suisse nie eine Banklizenz verliehen? Die Antwort könnte schockierend sein: Sie könnte in einer Sex-Orgie direkt neben einem Cash-Tresor verankert sein.

Ein hochrangiger Mitarbeiter der Zuger Krypto-Pionierfirma wurde auf einem Überwachungsvideo gefilmt – und das in einem sehr aufschlussreichen Zustand.

Er erscheint splitternackt.

Er verlässt einen Hinterraum und holt sich einen Drink aus dem Kühlschrank, der neben dem Tresor bei der Bitcoin Suisse in Zug steht. Auch eine „Geldzählmaschine“ ist zu sehen.

Sex, Cash und Krypto – ein explosiver Mix?

Die Zürcher Polizei geht genau diesem Verdacht nach. Seit fünf Jahren ermitteln sie und haben kürzlich einen der früheren Mitarbeiter der Bitcoin Suisse vorübergehend festgenommen.

Protokolle von Einvernahmen zeigen Fotos aus einem sogenannten „Stüble“, wo es angeblich zu lautstarken Aktivitäten kam.

Die Vorwürfe beinhalten eine Orgie – ein Vergehen, bei dem „GB“ für Gang Bang steht.

Die Vorfälle sollen im Sommer 2017 stattgefunden haben, als die Bitcoin-Suisse-Mitarbeiter sich Nachrichten über geplanten Gruppensex nach Feierabend sendeten.

Die Polizei interessiert sich jedoch weniger für die zwischenmenschlichen Aktivitäten hinter den Mauern von Zug. Ihr Fokus liegt auf den illegalen Geldtransfers von Bitcoin-Suisse-Mitarbeitern zu wohlhabenden Kunden.

Diese Transaktionen seien stark verdächtig, besonders eine. Ein Mitarbeiter steht im Verdacht, gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen zu haben. Die Staatsanwaltschaft II von Zürich kam ihm auf die Spur.

Nach den Einvernahmen scheint es, als wäre es bei Bitcoin Suisse üblich gewesen, Bargeld direkt zu den Kunden zu bringen oder von diesen mit zur Zentrale in Zug zu nehmen. Bargeld lagerte im Tresor des Kaffeeraums – und dieser war direkt verbunden mit dem Raum, in dem die „Nebengeschäfte“ stattfanden.

Wer einem „Boten“ von Bitcoin Suisse ein Kofferchen mit Bargeld übergab, sollte vermutlich den Betrag auf seinem Bitcoin-Konto gutgeschrieben bekommen.

Im Jahr 2019 flog die ganze Sache auf. Damals wurde ein langjähriger Mitarbeiter verhaftet, kurz nachdem er das Unternehmen verlassen hatte, und verbrachte mehrere Wochen in Untersuchungshaft.

Heute, fünf Jahre später, befindet sich der Fall in der Endphase. Eine Anklage könnte bevorstehen.

Allerdings will Bitcoin Suisse jetzt scheinbar einen öffentlichen Prozess vermeiden. Ein solcher könnte für das Unternehmen unangenehme Folgen haben.

„Bitcoin Suisse war noch nie und ist derzeit auch nicht Gegenstand eines Verfahrens der Staatsanwaltschaft oder des Eidgenössischen Finanzdepartements“, erklärt eine Unternehmenssprecherin.

„Uns sind auch keine Verfahren gegen aktuelle Mitarbeiter bekannt. Über mögliche Verfahren gegen ehemalige Mitarbeiter wissen wir nichts.“

Die FINMA verweist auf ihr Kommuniqué aus dem Frühjahr 2021, als sie dem Antrag auf eine Banklizenz von Bitcoin Suisse eine „ungünstige Prognose“ erteilte.

Wie stark die Ermittlungen der Zürcher Kriminalbeamten wegen vermuteter Drogendelikte bis zur FINMA in Bern durchdrangen, zeigt ein Schriftwechsel aus Anfang 2023.

Ein Jurist der Zürcher Staatsanwaltschaft erkundigte sich höflich bei der FINMA, ob es Erkenntnisse über strafbares Verhalten gebe, die über den Gegenstand der laufenden Untersuchung hinausgingen.

Drei Monate später, am 25. April 2023, teilte die FINMA mit, dass Bitcoin Suisse bisher kein neues Gesuch um eine Bankbewilligung eingereicht habe. Die FINMA hatte gegen Bitcoin Suisse ein aufsichtsrechtliches Verfahren wegen unerlaubter Tätigkeiten eingeleitet und am 19. August 2022 eine entsprechende Verfügung erlassen.

Es wird nun beim Strafrechtsdienst des Eidgenössischen Finanzdepartements eine Strafanzeige gemäß den festgestellten unerlaubten Tätigkeiten eingereicht. Eine Sprecherin des Finanzministeriums äußerte sich zurückhaltend und erklärte: „Das EFD gibt im Einzelfall keine Auskunft zu möglichen laufenden Strafanzeigen oder Verwaltungsverfahren.“

Die Frage bleibt: Kann Bitcoin Suisse diesen Skandal überstehen, oder steht das Unternehmen am Rande des Zusammenbruchs? Wer wird das nächste große Opfer im Krypto-Sumpf? Bleiben Sie dran!