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Harris überholt Trump – Wer tatsächlich die Wähler überzeugt?

2024-10-08

Autor: Simon

In der aktuellen politischen Landschaft der USA gibt es einen überraschenden Wendepunkt. Laut einer monatlichen Wählerbefragung der „New York Times“ führt Kamala Harris erstmals seit ihrem Eintritt ins Präsidentschaftsrennen die Umfragewerte an. Mit 49 Prozent gegenüber 46 Prozent zeigt sich jedoch, dass das Rennen nach wie vor äußerst spannend ist.

Die Umfrage wurde zwischen dem 29. September und dem 6. Oktober unter 3385 wahrscheinlichen Wählern durchgeführt und gibt Aufschluss über die wachsenden Gefühle der Wähler gegenüber den Kandidaten im Verlauf des Wahlkampfes.

Im direkten Vergleich nach der ersten und bislang einzigen Debatte der Kandidaten sahen beide noch gleichauf bei 47 Prozent. Der Wandel, den ein Kandidat mitbringen kann, wird als entscheidender Faktor im diesjährigen Wahlkampf wahrgenommen. Viele Wähler haben die Sorge, dass die USA sich in die falsche Richtung bewegen, und so ist der Anspruch auf Veränderung ein zentrales Thema.

Neu ist jedoch, dass die Wähler Harris nun als die Kandidatin des Wandels wahrnehmen. Die Times/Siena-Umfrage ergab, dass 46 Prozent der Befragten Harris eher mit Veränderung assoziieren als Trump, der bei 44 Prozent liegt. Besonders Wähler aus ethnischen Minderheiten und junge Wähler setzen ihre Hoffnungen auf Harris und erkennen in ihr die Chance auf eine echte Wende in der Politik.

Zusätzlich wird Harris als weitaus ehrlicher und vertrauenswürdiger im Vergleich zu Trump wahrgenommen. Inmitten der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen glauben 48 Prozent der Befragten, dass Harris die Fähigkeit hat, „Menschen wie Ihnen zu helfen“, während Trump lediglich 43 Prozent erreicht.

Auf der anderen Seite wird Trump weiterhin als stärkere Führungspersönlichkeit charakterisiert, was ihm in Anbetracht der internationalen Krisen in der Ukraine und im Nahen Osten einen leichten Vorteil verschaffen könnte. Dennoch ist seine Unterstützung auch hier nur hauchdünn, und die Wirtschaftsfrage bleibt im Zentrum des Wählerinteresses.

75 Prozent der Befragten beschreiben den aktuellen Zustand der Wirtschaft als mittelmäßig oder schlecht, was sich seit der letzten Umfrage nicht geändert hat. Trump wird eher zugetraut, die Wirtschaft effizient zu managen, jedoch hat Harris in dieser Kategorie ebenfalls aufgeholt, wodurch der Abstand zwischen den beiden auf zwei Prozentpunkte geschrumpft ist.

Ein auffallender Punkt bleibt der große Vorsprung von Trump bei männlichen Wählern, wo er mit 11 Punkten führt. Um diesen Trend zu durchbrechen, startet Harris in dieser Woche eine offensive Kampagne, um gerade junge Männer anzusprechen. Diese Kampagne zielt darauf ab, die möglicherweise negativen Assoziationen mit Trump und dessen Engagement in der Pornoindustrie anzugehen, insbesondere in Bezug auf das umstrittene „Project 2025“, das die Branche bedroht.

Während sich die Meinungen und Stimmungen der Wähler weiter verschieben, bleibt abzuwarten, wie sich der Wahlkampf bis zur Wahl entwickeln wird und ob die Taktiken der Kandidaten tatsächlich den gewünschten Effekt haben.