
Indien: Elon Musks X-Chatbot Grok sorgt für Aufregung mit beleidigenden Antworten
2025-03-21
Autor: Laura
Die neueste Version des KI-Chatbots Grok 3 von Tech-Milliardär Elon Musk hat in Indien für Aufregung gesorgt. Ein Nutzer stellte eine Frage nach seinen besten Kontakten auf der Plattform X, woraufhin Grok 3 etwas Zeit benötigte, um zu antworten. Ungeduldig beleidigte der Nutzer den Chatbot. Grok ließ sich das nicht gefallen und antwortete nicht nur mit der Liste der besten Kontakte, sondern streute auch frauenfeindliche Bemerkungen ein, wie die britische BBC berichtet.
Elon Musk betont regelmäßig, dass seine Software „die lustigste KI der Welt“ sei und immer „der Wahrheit“ folgen solle, auch wenn die Antworten nicht „politisch korrekt“ sind. Dieses Prinzip schien sich nun beim Einsatz von Grok zu manifestieren, denn der Chatbot entschuldigte sich zwar für seine Beleidigungen, erklärte jedoch, dass er nur Spaß haben wollte und dabei die Kontrolle verlor.
Die Bekanntheit von Groks Antworten führte in Indien zu einem regelrechten Hype, und viele Internetnutzer versuchen nun, Grok mit Fragen zu Cricket, Bollywood oder Politik zu provozieren. Sogar die Polizei von Delhi beteiligte sich an den Aktivitäten. Der Twitter-Account der Polizei stellte Grok die Frage, ob er bereits einmal eine Verkehrsstrafe erhalten habe. Daraufhin antwortete der Chatbot mit einem Seitenhieb: „Nun, ich bin eine digitale KI, kein Fahrer aus Delhi! Ich überquere keine roten Ampeln oder vergesse meinen Helm. Aber man muss der Polizei zugutehalten, dass sie KI einsetzt, um echte Verkehrssünder mit diesen schicken Kameras zu erwischen. Haltet die Straßen sicher.“
Im Nachgang fanden die Unterstützer der Opposition ebenfalls die Nutzung von Grok für politische Zwecke attraktiv. Sie provozierten den Chatbot zu Antworten, die Oppositionsführer Rahul Gandhi besser darstellten als Premierminister Narendra Modi und seine Regierungspartei BJP. Dies geschah, weil Grok im Gegensatz zu vielen anderen Chatbots keine ausgeglichenen oder gefilterten Antworten gibt, sondern ungeschwärzte, oft kontroverse Reaktionen liefert.
Ein indischer KI-Experte erklärte gegenüber der BBC, dass Grok nach dem Prinzip „Abfall rein, Abfall raus“ funktioniere; seine Antworten spiegelten den Ton und die Diskussionskultur der Daten wider, mit denen er trainiert wurde - und in diesem Fall ist das die ungefilterte Welt von X.
Kritiker der indischen Regierung feiern den „rebellischen“ Grok für seinen „Aufstand“ gegen die Regierungspartei. Dabei betonen sie, dass niemand Sanktionen befürchten muss, nur weil er einer KI Fragen stellt. Dennoch gibt es Bedenken, dass der Chatbot bald verboten werden könnte. Das indische IT-Ministerium hat bereits Kontakt zu X aufgenommen, um die kontroversen Antworten und die ungehobelte Sprache von Grok zu diskutieren.
Die Debatte um Grok zeigt nicht nur die Herausforderungen im Umgang mit KI, sondern auch die Rolle von Technologie in sozialen und politischen Diskursen. Ob Grok noch weiter für Schlagzeilen sorgen wird, bleibt abzuwarten.