Jetzt neu: Hochmodernes Verfahren zur Diagnose von Gehirninfektionen revolutioniert die Medizintechnik!
2024-11-26
Autor: Emma
Ein bahnbrechender genetischer Test hat das Potenzial, die Diagnose von Gehirninfektionen sicherer und schneller zu gestalten. Forscher aus den USA haben einen neuen Test entwickelt, der Hirnflüssigkeit auf nahezu alle bekannten Erreger, einschließlich Viren, Bakterien, Pilze und Parasiten, untersucht. In einer umfassenden Studie, die Proben über sieben Jahre analysierte, wurden alarmierende Erkenntnisse über die Gefahren und das Diagnosepotenzial bei Infektionen des Zentralen Nervensystems (ZNS) wie Meningitis und Enzephalitis offengelegt.
Der Neurologe Helge Roland Topka, Chefarzt an der München Klinik Bogenhausen, bestätigte die Wichtigkeit dieser fortschrittlichen Technik, die unter anderem auch unerwartete Erreger aufspüren kann. Die Methode, die als metagenomisches Next-Generation-Sequencing (mNGS) bekannt ist, isoliert und sequenziert genetisches Material aus dem Hirnwasser und vergleicht es mit großen Datenbanken, um den Erreger zu identifizieren.
In der aktuellen Studie wurden 4828 Proben untersucht, von denen in 14,4 Prozent eine Infektion festgestellt wurde. Besonders bemerkenswert ist, dass in 22 Prozent der analysierten Proben nur das neue Verfahren den verantwortlichen Erreger identifizierte, während herkömmliche Tests versagten.
Trotz der vielversprechenden Ergebnisse hat die neue Methode noch Raum zur Verbesserung. Mit einer Sensitivität von etwa 63 Prozent kann nicht jeder Erreger in der Hirnflüssigkeit erkannt werden – dies ist geringer als die Durchschnittswerte herkömmlicher Tests. „Wenn es darum geht, gefährliche Erreger schnell zu identifizieren, ist Zeit von entscheidender Bedeutung. Bei bakterieller Meningitis verschlechtert sich die Prognose pro Stunde um 30 Prozent“, so Topka. Daher ist es oft notwendig, sofortige Behandlungen auf Verdacht einzuleiten.
Aktuell verwenden Ärzte bereits Multiplex-PCR-Tests, die innerhalb einer Stunde Ergebnisse liefern können, jedoch nur für etwa ein Dutzend häufig vorkommende Erreger. Im Gegensatz dazu ermöglicht das neue Verfahren die Entdeckung unerwarteter Erreger, was in Fällen ohne akuten Zeitdruck von unschätzbarem Wert sein kann.
Die Forschung zeigt auch, dass die Inzidenz seltener aber gefährlicher Infektionen, wie der Amöbenenzephalitis, insgesamt zunimmt, insbesondere durch globale Reisen. Die Methode hat bereits dazu beigetragen, nach einem Ausbruch von pilzbedingter Meningitis in Mexiko 2023 den Erreger Fusarium solani zu identifizieren und dadurch die US-Gesundheitsbehörden zu alarmieren.
Die Kosten für den Test liegen derzeit bei etwa 3000 Dollar (knapp 2800 Euro), was ihn vorerst auf wohlhabende Länder beschränkt. Es wird jedoch erwartet, dass die Preise in Zukunft sinken könnten, wodurch die Methode potenziell breiter zugänglicher wird.
Zusätzlich wird ein ähnliches mNGS-Verfahren zur Identifizierung von viralen Erregern bei Atemwegserkrankungen innerhalb eines Tages entwickelt, das laut ersten Ergebnissen eine Zuverlässigkeit von nahezu 94 Prozent aufweist. Diese innovativen Verfahren könnten einen Wendepunkt in der Diagnose und Behandlung von Infektionen darstellen und die medizinische Versorgung weltweit revolutionieren.