Jobs: „Director of Inspiration“ – Ein Blick hinter die Kulissen in Basel
2024-11-12
Autor: Lukas
Michael Willi war über Jahre hinweg das hervorragende Beispiel eines traditionellen Kommunikationschefs in der Schweiz. Sein Aufstieg fand unter der Führung von Marcel Ospel bei der UBS statt, bevor er zu Novartis wechselte und dort eine der höchsten Positionen im Unternehmen einnahm.
Seit einem Jahr ist willi jedoch Geschichte. An seiner Stelle leitet nun Michelle Weese als Public Affairs- und Kommunikationschefin das Unternehmen. Die Mitte-Fünfzigerin, die in der Vergangenheit bei Mars als kommunikative Stimme fungierte, hat sich am Anfang ihrer Karriere auch bei Bristol Myers Squibb bewährt.
Weese hat bei Novartis bereits für einige Schlagzeilen gesorgt. Unmittelbar nach ihrem Amtsantritt trennte sie sich von Willis langjähriger Stellvertreterin. Zudem hat sie zwei weitere Führungskräfte, die Willi nahestanden und für die interne Kommunikation zuständig waren, aus ihren Positionen entfernt.
Die drastischen Veränderungen zeigen, dass Weese alles, was im weitesten Sinne mit Willi verbunden war, beseitigen wollte. Die verbleibenden Teammitglieder, viele in ihren 40ern oder älter, mussten sich in einem internen Bewerbungsprozess um ihre bisherigen Positionen im PR- und Kommunikationsteam bewerben.
Besonders bemerkenswert ist die Schaffung des neuen Postens „Director of Inspiration“, der unter Weese ins Leben gerufen wurde. Dies deutet darauf hin, dass sie eine neue, kreativere Mathematik in der Unternehmenskommunikation anstrebt.
Die Veränderungen führen zu massiven Umstrukturierungen innerhalb des Unternehmens. Berichten zufolge gibt es kaum noch Mitarbeiter aus dem alten Kommunikationsteam, was einen massiven Verlust an Erfahrung und Know-how darstellt.
Ein prominentes Beispiel aus der Branche ist ein geschätzter Sprecher von Novartis, der lange Zeit eine Schlüsselrolle in der Kommunikation mit Journalisten am Hauptsitz in Basel spielte und maßgeblich bei den wichtigen Hauptversammlungen agierte. Er wurde intern versetzt, nachdem er Jahre mit dem Titel Medienchef tätig war.
Während in Basel eine strenge Neuordnung stattfindet, steigen die Kommunikationspositionen an Novartis’ Standort in New Jersey rasant an. Der Staatschef des Kommunikations-Teams für die Finanzabteilung wird nun im dortigen Novartis-Büro stationiert, was angesichts der Tatsache, dass der Chief Financial Officer weiterhin in Basel residiert, für Erstaunen sorgt.
Ein Sprecher von Novartis verkündete: „Die neu geschaffene Corporate Affairs-Organisation vereint die Teams von Global Public Affairs, Communications & Engagement sowie Global Health & Sustainability zu einer kohärenten Einheit.“
Diese Umstrukturierung soll die fokussierte Strategie von Novartis, die sich auf Onkologie, Immunologie, Herz-Kreislauf-, Nieren- und Stoffwechselerkrankungen sowie Neurowissenschaften konzentriert, weiter vorantreiben. „Die meisten globalen Kommunikationsfunktionen sind in Basel, dem Sitz unseres Unternehmens, verankert, was uns ermöglicht, unsere Netzwerkziele effizient zu verwirklichen“, so der Sprecher weiter.
Die Schaffung von Positionen wie dem „Director of Inspiration“ könnte daher als Zeichen gedeutet werden, dass Novartis nicht nur den traditionellen Kommunikationsansatz überdacht, sondern auch innovative Wege sucht, seine Markenbotschaft weltweit neu zu positionieren.