Junger CEO fordert 80 Stunden Arbeit pro Woche – Ist das der neue Trend in der Tech-Branche?
2024-12-04
Autor: Lara
In einer schockierenden Ankündigung hat der 22-jährige Software-Entwickler Daksh Gupta, CEO seines Start-ups Greptile, von seinen Mitarbeitern gefordert, bis zu 80 Stunden pro Woche zu arbeiten. Dieser umstrittene Schritt hat sowohl Bewunderung als auch harsche Kritik ausgelöst.
Gupta hat in einem jüngsten sozialen Medien-Beitrag erklärt: "Kürzlich habe ich begonnen, den Kandidaten bereits im ersten Vorstellungsgespräch mitzuteilen, dass es bei Greptile keine Work-Life-Balance gibt. Die typischen Arbeitstage beginnen um neun Uhr morgens und enden oft erst nach 23 Uhr – und manchmal sogar am Wochenende." Dies hat viele dazu gebracht, über die Grenzen von Arbeitsbedingungen in der Tech-Branche nachzudenken.
Er betont, dass es sich hierbei um einen notwendigen Schritt handle, um das Start-up in der Anfangsphase voranzubringen. "Ich möchte, dass alle von Anfang an wissen, auf was sie sich einlassen", sagt Gupta. Während einige seine Transparenz schätzen, warnen andere vor den langfristigen Folgen dieser harten Einstellung: "Ohne eine gesunde Work-Life-Balance werden deine Mitarbeiter dein Unternehmen verlassen, was deinen Fortschritt negativ beeinflussen könnte."
Die Reaktionen auf Guptas Beitrag waren gemischt. Während er in den ersten Tagen nach seiner Ankündigung eine Flut von Jobbewerbungen und gleichzeitig Morddrohungen erhielt, stellte er klar: "Ich habe nichts gegen eine Work-Life-Balance, ich empfehle sie all unseren Wettbewerbern."
Gupta und sein Unternehmen sind nicht die Einzigen, die hohe Arbeitszeiten in der Tech-Branche propagieren. Der Druck auf junge Unternehmen, schnell zu wachsen und Wettbewerber zu übertreffen, führt oft dazu, dass Mitarbeiter bereit sind, ungewöhnliche Arbeitszeiten in Kauf zu nehmen. Doch ist diese Arbeitsweise wirklich nachhaltig? Er selbst gibt zu, dass dies nur eine Phase ist, die für die ersten ein bis zwei Jahre eines Start-ups als notwendig erachtet wird.
Zusätzlich gibt es Berichte, dass viele Start-ups in der Schweiz ähnliche Modelle verfolgen. Diese Strategie, übermäßige Arbeitsstunden zu fordern, kann in einem Land wie der Schweiz, wo die Arbeits- und Ruhezeiten gesetzlich reguliert sind, zu rechtlichen Schwierigkeiten führen. In der Schweiz ist die maximale Arbeitszeit für die meisten Beschäftigten auf 45 Stunden pro Woche, in bestimmten Branchen auf 50 Stunden beschränkt. Diese gesetzlichen Vorgaben könnten Gupta und anderen in der Branche als Herausforderungen erscheinen.
Experten warnen jedoch: Unternehmen, die ein solches Umfeld fördern, riskieren nicht nur die mentale Gesundheit ihrer Mitarbeiter, sondern auch den langfristigen Erfolg und das Wachstum des Unternehmens. Flexible Arbeitszeiten und eine gesunde Balance sind entscheidend, um talentierte Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten.
Die Diskussion um Arbeitszeitmodelle wird in der Tech-Branche weiterhin hitzig geführt. Kann der intensive Druck zur Hochleistung langfristig erfolgreich sein, oder ist das die Evolution eines veralteten Workaholic-Systems? Die Zeit wird zeigen, ob Gupta's Strategie sich auszahlen wird oder ob der Preis dafür zu hoch ist.