Könnten zwei NASA-Sonden unbeabsichtigt Leben auf dem Mars ertränkt haben?
2024-11-24
Autor: Simon
Bislang gibt es keinen direkten Beweis für Leben auf dem Mars, jedoch hat ein deutscher Wissenschaftler eine faszinierende Theorie aufgestellt, die die bisherigen Annahmen in Frage stellt. Professor Dirk Schulze-Makuch von der TU Berlin vermutet, dass die historischen ‚Viking‘-Missionen der NASA, die 1976 auf dem Mars landeten, möglicherweise das Leben auf unserem Nachbarplaneten versehentlich zerstört haben könnten, anstatt es nachzuweisen.
Die ‚Viking‘-Sonden führten während ihrer Mission mehrere Experimente durch, die anfangs vielversprechende, jedoch nicht schlüssige Hinweise auf mikrobielles Leben fanden. Schulze-Makuch argumentiert, dass die Verwendung von übermäßig viel Wasser in diesen Experimenten problematisch gewesen sein könnte. Er vergleicht dies mit einem hypothetischen Szenario, in dem ein außerirdisches Raumschiff einen halbtoten Menschen in einer Wüste findet und ihm dann einfach Wasser aus dem Meer bringt – eine Metapher, die auf die extreme Trockenheit des Mars abzielt.
Seine Hypothese wird durch Organismen gestützt, die in der trockenen Atacama-Wüste in Chile leben. Diese extremophilen Lebensformen haben sich daran angepasst, Wasser direkt aus der Atmosphäre mit Hilfe von speziellen Salzen zu gewinnen. Laut Schulze-Makuch könnten ähnliche Organismen auf dem Mars existiert haben, die durch die übermäßige Wassermenge in den Viking-Experimenten einem osmotischen Druck ausgesetzt wurden, gegen den sie nicht bestehen konnten.
Zusätzlich stellt Schulze-Makuch fest, dass der Mars wahrscheinlich noch trockener ist als die trockensten Regionen der Erde. Trotz der vielen nicht eindeutig beantworteten Fragen forscht die NASA weiterhin intensiv, sucht jedoch momentan nicht gezielt nach Leben, sondern konzentriert sich auf die Identifizierung organischer Moleküle, was durch die Rover ‚Curiosity‘ und ‚Perseverance‘ geschehen ist.
Schulze-Makuch nutzt künstliche Intelligenz, um mikrobiellen Lebenszeichen in Flüssigkeiten zu erforschen und betont, dass verschiedene Methoden zur Untersuchung des Mars erforderlich sind, einschließlich des Einsatzes von Mikroskopen.
In der wissenschaftlichen Gemeinschaft wird seine Hypothese als provoke-rend wahrgenommen, aber dennoch ist er sich bewusst, dass sie keinen direkten Beweis für Leben auf dem Mars darstellt. „Wenn es dort Leben gibt, könnte dies jedoch eine gute Erklärung dafür sein, wie es unter den extremen Bedingungen dort überleben kann“, so der Forscher abschließend.