Nation

Krieg um Parkplätze: Péclard zwingt Kanton in die Knie – Ein Blick hinter die Kulissen

2024-11-18

Autor: Gabriel

Ein mystischer Nebel umhüllt den Zürichsee, während das quakende Entenpaar in Thalwil die friedliche Szenerie untermalt. Doch der Schein trügt, denn in dieser Idylle tobt ein erbitterter Kampf.

Im Sommer 2023 sah sich der renommierte Zürcher Gastronom Michel Péclard mit der Existenz seines beliebten Restaurants Portofino konfrontiert. Grund dafür war der umstrittene Parkplatzabbau in Zürich, der nicht nur in der Stadt, sondern auch in den angrenzenden Gemeinden wie Thalwil für Aufregung sorgte.

Die Behörden hatten tatsächlich vor, sage und schreibe 18 wertvolle Parkplätze in unmittelbarer Nähe des Portofino zu streichen. Diese Entscheidung hätte katastrophale Folgen für das Restaurant gehabt, da alternative Parkmöglichkeiten praktisch nicht vorhanden sind.

Péclard war sich bewusst, dass öffentliche Verkehrsmittel für die meisten Gäste keine passende Lösung darstellten – der Bahnhof Thalwil liegt knapp 10 Minuten zu Fuß entfernt, was nach einem üppigen Dinner viel zu weit ist. Das Portofino, das bis zu 180 Gäste fasst, hätte ohne Zugang zu Parkplätzen möglicherweise seine Pforten schließen müssen.

Fassungslos und entschlossen mobilisierte Péclard die Gemeinde, und sowohl die Verwaltung als auch die Gewerbetreibenden gingen auf die Barrikaden. Der Gemeindepräsident Hansruedi Kölliker (FDP) kritisierte öffentlich, dass die Bedürfnisse der Bevölkerung völlig ignoriert wurden.

„Jeder Parkplatz ist Kapital,“ erklärte Péclard und gab damit den Startschuss für den Widerstand. Unterstützt von der Auto-Lobby ACS Zürich reichte der kantonale Verband einen Rekurs gegen die geplante Maßnahme ein.

Das Ergebnis? Ein unerwarteter Sieg für die Gastronomie und die Anwohner. In einem bemerkenswerten Gerichtsurteil wurde entschieden, dass die Parkplätze bleiben sollten. Die Richter hinterließen ein klares Signal: Künftige Entscheidungen dürfen die wirtschaftlichen Auswirkungen für die Anwohner und die Geschäfte nicht außer Acht lassen.

Dies könnte den Beamten-Apparat dazu bewegen, bei zukünftigen Planungen sensibler zu sein. Doch ob dies tatsächlich zu einem Umdenken führt oder lediglich eine kurzfristige Ruhepause darstellt, bleibt abzuwarten. Die Situation wird weiterhin beobachtet werden, während Péclard und andere Gastronomiebetreiber ihre Strategien neu ausrichten, um solche Herausforderungen in Zukunft besser zu bewältigen.