Nation

Kulturförderpreis Basel-Stadt: Leila Moon äußert Wut und Enttäuschung

2024-12-12

Autor: Noah

Am Mittwochmorgen verkündete die Abteilung Kultur des Kantons Basel-Stadt, dass der diesjährige Kulturförderpreis nicht vergeben wird. Der Preis sollte ursprünglich am 29. November der Basler DJane Leila Moon verliehen werden, doch die Feier wurde abgesagt, nachdem bekannt wurde, dass Moon zum Boykott israelischer Künstler aufgerufen hatte. Dies führte zu einem ernsthaften Konflikt mit den Vergabekriterien des Preises.

Das Basler Präsidialdepartement überprüfte die Vergabe und stellte fest: «Der Widerspruch zwischen den Aussagen der Künstlerin und dem gesetzlichen Zweck der Preisvergabe konnte im Rahmen der Überprüfung nicht ausgeräumt werden.» Dies bedeutet, dass Leila Moon weder die Auszeichnung noch das Preisgeld erhält. Die Künstlerin hatte sich zunächst zurückhaltend zu den Vorwürfen geäußert und diese als eine Hetzkampagne von Seiten der Schweizerischen Volkspartei (SVP) abgetan, die die Aberkennung des Preises gefordert hatte.

Kantonaler Regierungspräsident Conradin Cramer machte im Grossen Rat jedoch deutlich, dass dieser Beschluss nicht politisch motiviert sei: «Leitend für die Arbeit der Abteilung Kultur als Fachbehörde sind die gesetzlichen Grundlagen und nicht politische oder mediale Kampagnen.» Die Kriterien für den Kulturförderpreis sind im Kulturfördergesetz verankert, und hier liegt offenbar die Diskrepanz.

Am späten Mittwochabend postete Moon auf Instagram: «Ich und ein großer Teil der Kulturszene in Basel sind schockiert.» Sie argumentierte, dass ihr der Preis wegen ihres Engagements für Palästina aberkannt wurde und fügte hinzu: «Schämt euch!» Dieser Post wurde von vielen in der Basler Kulturszene unterstützt, die ebenfalls ihren Unmut über die Entscheidung äußerten.

Entscheidend für die Nichtvergabe war also nicht direkt ihr Engagement für Palästina, sondern ihr konkreter Aufruf zum Boykott israelischer Künstler, was den Vergabekriterien eindeutig widerspricht. Diese sollten den kulturellen Austausch und die Vermittlung von Kultur fördern, was im Widerspruch zu einem Boykott steht.

Dieser Fall hat eine Welle von Reaktionen in den sozialen Medien ausgelöst und wirft Fragen über die Freiheit der Meinungsäußerung im Kunstbereich auf und wie politische Haltungen das kulturelle Engagement beeinflussen können. Der Vorfall zeigt einmal mehr, wie komplex und sensibel die Diskussion um Kultur, Politik und Identität im heutigen Kontext ist.