
Kündigungswelle bedroht den Finanzplatz Schweiz: Was kommt auf uns zu?
2025-04-10
Autor: Simon
Finanzplatz Schweiz in Aufruhr
In den nächsten Monaten wird der Finanzplatz Schweiz von massiven Personalbewegungen erschüttert werden – und das nicht nur durch die Fusion von Credit Suisse und UBS. Anzeichen deuten auf eine drohende Kündigungswelle hin, die die Branche auf Trab hält.
Experten warnen vor steigender Unsicherheit
Johannes Schickentanz, Managing Partner von Rehwald Associates, beobachtet einen alarmierenden Trend: "Immer mehr Fachkräfte suchen aktiv nach neuen Möglichkeiten", berichtet er. Besonders im Bereich Asset Management ist die Wechselbereitschaft der Mitarbeitenden spürbar.
Margendruck als Hauptursache
Ein wesentlicher Grund für diese Entwicklungen ist der zunehmende Margendruck in der Branche. "Wer nicht liefert, hat ein Problem", so Schickentanz. Mitarbeitende spüren zunehmend den Druck, der bislang nur strategisch diskutiert wurde.
Marktnervosität steigt
Zusätzlich sind in vielen Asset-Management-Firmen die Führungsebenen neu besetzt worden, was zu einem Umdenken in den Teams führt. "Die Nervosität am Markt ist groß", bestätigt Schickentanz.
Unterschiedliche Einschätzungen der Headhunter
Die Zürcher Headhunter von BiermannNeff sehen die Situation differenziert. "Der Kostendruck im Asset Management ist enorm, jedoch erwarten wir eher Kündigungswellen im Wealth Management und in unterstützenden Bereichen, nicht im direkten Kundenkontakt", erklärt Partner Jonas Neff.
Kulturelle Spannungen durch Fusionen
Die Fusion von UBS und Credit Suisse bringt auch kulturelle Herausforderungen mit sich. "Zwei sehr unterschiedliche Unternehmenskulturen treffen aufeinander, was manche Mitarbeitende dazu veranlasst, frühzeitig nach neuen Perspektiven zu suchen", erläutert Klaus Biermann.
Geopolitische Unsicherheiten im Raum
Der geopolitische Druck, insbesondere neue US-Zölle, könnte mittelfristig ebenfalls negative Auswirkungen haben. "Wenn sich die Aktienmärkte nicht stabilisieren, könnten viele Expansionspläne auf der Kippe stehen", warnt Biermann.
Julius Bär: Notwendige Schritte oder allgemeine Krise?
Der aktuelle Stellenabbau bei Julius Bär ist laut Biermann nicht einfach einem branchenspezifischen Trend geschuldet. "Jahrelang wurden Strukturen aufrechterhalten, die nicht mehr zum Geschäft passen. Der neue CEO erkennt die Notwendigkeit zur Optimierung und handelt jetzt, bevor es zu spät ist."
Was kommt als Nächstes?
Die bevorstehenden Monate versprechen also turbulent zu werden. Die Frage, die sich viele stellen: Wer wird als Nächstes gehen und wie wird sich der Finanzplatz Schweiz langfristig entwickeln?