Lara Werner: Vier Jahre lang das Christkind von Bad Königshofen – Ihre herausragende Mission während der Pandemie
2025-01-02
Autor: Laura
Normalerweise beträgt die Amtszeit eines Christkinds in Bad Königshofen drei Jahre, doch Lara Werner stellte die Regel auf die Probe. Sie war außergewöhnliche vier Jahre lang das Christkind – und das mitten in den herausfordernden Zeiten der Corona-Pandemie.
Im Jahr 2021, als die 16-jährige Schülerin das Ehrenamt übernahm, war die Pandemie in vollem Gange. Viele Veranstaltungen fielen aus, und dennoch war Lara entschlossen, den beliebten Brauch fortzuführen. Um die Kinder zu erreichen, nutzte sie moderne Technologien und bereitete sich auf verschiedene digitale Formate vor. So konnte die Weihnachtsgeschichte trotz Schließungen der Stadtbücherei online erzählt werden.
Ein für viele denkwürdiges Event war die kreative Lösung für den traditionellen Prolog, der normalerweise vom Rathauserker aus gesprochen wird. Lara wurde von den Feuerwehrleuten unterstützt, die mit ihrer Drehleiter ein einzigartiges Video drehten, wobei der Kameramann hoch oben in der Luft positioniert war. „Es war eine aufwendige Aktion, aber die zahlreichen Klicks haben uns gezeigt, dass die Kinder begeistert waren“, so Lara.
Die Pandemie brachte jedoch auch neue Herausforderungen mit sich. Am 6. Dezember 2021 öffnete der Bad Königshofener Nikolaus unter besonderen Bedingungen Türchen – nur in Begleitung von Knecht Ruprecht und ohne Publikum. Dies war eine eindringliche Erinnerung daran, dass auch der Nikolaus sich an die Gesundheitsrichtlinien halten musste.
Ein humorvoller Moment für Lara war die Tatsache, dass sie und ihre Mutter eine „goldene Maske“ für das Christkind anfertigen ließen, passend zu ihrem festlichen Gewand. „Es war mein Weg, Solidarität in diesen besonderen Zeiten zu zeigen“, erklärte Lara.
Die Erfüllung des Amtes als Christkind bescherte ihr unvergessliche Erinnerungen, insbesondere die strahlenden Augen der Kinder während des Prologs und der Empfang im Rathaussaal, wo sie gemeinsam mit den Kindern auftrat. „Die Magie des Christkindes bleibt unvergesslich,“ so Lara.
Besonders wertvoll war Stefan Weigand, der sie in turbulenten Zeiten als Nikolaus unterstützte und ihr in den ersten Jahren Mut machte. Ein weiteres Highlight war der Auftritt bei der Weihnachtsfeier im Landkreis Rhön-Grabfeld sowie der überraschende Besuch im Karmel von Rödelmaier.
Im Rückblick bezeichnet Lara ihre Zeit als Christkind als „wunderschön“ und ist dankbar für die Erfahrungen, die sie sammeln konnte. Neben dem stressigen Alltag gab es auch angenehme Momente, wie die Vorbereitung für Fototermine und Auftritte – vom Kirchplatz bis hin zu Besuchen in Seniorenheimen und Kindergärten.
„Ich war ein wenig traurig, als ich das Christkind-Gewand zurückgeben musste“, räumt Lara ein. Ihr Rat an die nächste Generation von Christkindern: „Genießt jede Minute. Sie vergeht viel zu schnell. Ihr seid für viele Kinder die lebendige Erinnerung an das Christkind.“ Ihre Botschaft bringt nicht nur ein Lächeln, sondern auch die Wichtigkeit von Traditionen in der heutigen Zeit zur Sprache. Solche Geschichten und Erfahrungen sind es, die die Vorweihnachtszeit so besonders machen.