Löhne 2023: Einkommen in der Schweizer Landwirtschaft unter Druck – So viel verdienen Bäuerinnen und Bauern wirklich!
2024-11-19
Autor: Alina
In der Schweiz verdient die Landwirtschaft im Durchschnitt 79'700 Franken pro Betrieb, doch die Realität ist vielschichtiger und verbirgt große regionale Unterschiede!
In der Talregion liegt das Einkommen bei 71'700 Franken, während es in der Bergregion dramatisch auf nur 39'100 Franken sinkt. Diese Zahlen stammen aus einer aktuellen Medienmitteilung des Landwirtschafts-Forschungszentrums Agroscope und zeigen, dass das Einkommen im Vergleich zum Vorjahr um bescheidene 0,1 Prozent gestiegen ist.
Im Kontext des nationalen Medianlohns von 84'500 Franken für 2023 fällt das Einkommen der Bäuerinnen und Bauern auffallend niedrig aus. Durchschnittlich arbeiten 1,35 Familienmitglieder pro Betrieb, was bedeutet, dass eine Vollzeitfamilienkraft lediglich 54'800 Franken verdient – ein Rückgang um 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, bedingt durch steigende Zinszahlungen für den Hof.
Besonders alarmierend ist die Situation für Hilfskräfte, die mit einem Lohn von knapp 41'000 Franken weitaus weniger verdienen als nötig, um der Teuerung standzuhalten.
Die letztjährigen Wetterbedingungen hatten signifikante negative Auswirkungen auf die Erträge: Unterdurchschnittliche Sonnenscheindauer und überdurchschnittliche Niederschläge im Frühling, kombiniert mit Niederschlagsmängeln im Juni und rekordhohen Temperaturen im Juli und August, führten zu Ernteausfällen in zahlreichen Bereichen, einschließlich Ackerbau, Obst- und Gemüseanbau. Lediglich der Weinbau profitierte von den warmen, trockenen Sommerbedingungen.
Dennoch gibt es auch Lichtblicke: Die Tierhaltung verzeichnete insgesamt höhere Erträge, insbesondere aufgrund gestiegener Milchpreise und einer vergrößerten Tierpopulation pro Betrieb. Rindfleischproduzenten hingegen Setzen mit einer stagnierenden Nachfrage auseinander.
Aber machen Sie sich keine Illusionen: Viele Bauern sind nur in der Lage, ihren Lebensunterhalt durch außerlandwirtschaftliche Tätigkeiten wie Biogasproduktion oder Agrotourismus zu sichern. Tatsächlich stieg das außerlandwirtschaftliche Einkommen pro Haushalt um 5,5 Prozent auf 37'000 Franken, was das Gesamteinkommen der Betriebe auf 112'200 Franken ansteigen ließ – eine klare Indikation, dass die Landwirtschaft allein nicht tragfähig ist.
Wie sehen Sie die Einkommenssituation in der Schweizer Landwirtschaft? Sollte mehr Unterstützung für die Landwirte bereitgestellt werden? Ist das Einkommen angemessen? Oder sollten Landwirte alternative Einkommensquellen in Betracht ziehen? Die Debatte darüber bleibt aktuell und wichtig.