Gesundheit

Long-Covid: Gehirnschäden als Schlüssel zu langanhaltenden Symptomen erkannt

2024-10-08

Autor: Emma

Aktuelle Studien zeigen, dass die Auswirkungen von Covid-19 auf das Gehirn schwerwiegender sind als bislang vermutet. Forscher von den Universitäten Cambridge und Oxford haben durch den Einsatz von hochauflösenden MRT-Scans bei 30 Patienten, die während der Pandemie schwer an Covid-19 erkrankt waren, beunruhigende Gehirnschäden festgestellt. Diese Schäden, die insbesondere im Hirnstamm sichtbar wurden, sind mit anhaltenden Symptomen wie Atemnot, chronischer Müdigkeit und Angstzuständen verbunden.

Die Analyse der MRT-Scans ergab entzündliche Prozesse im Hirnstamm, einem Bereich, der zentrale Lebensfunktionen steuert. Dr. Catarina Rua, eine der Hauptautorinnen der Studie, betont: „Die Gesundheit des Hirnstamms ist entscheidend für unsere Lebensqualität.“ Der Einsatz von 7T-MRT-Scannern ermöglichte es den Forschern, Entzündungen bei lebenden Patienten zu beobachten, was neue Einsichten in die Auswirkungen von Covid-19 auf das zentrale Nervensystem eröffnet.

Der Hirnstamm, der als Kontrollzentrum für essenzielle Körperfunktionen fungiert, wurde als Zentrum entdeckt, wo viele lebenswichtige Prozesse reguliert werden, einschließlich Atmung und Herzschlag. Professor James Rowe, einer der leitenden Forscher, erklärt: „Änderungen im Hirnstamm könnten die Gründe dafür sein, dass viele Patienten auch nach überstandener Infektion an schwerwiegenden Symptomen leiden.“

Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass neuroinflammatorische Reaktionen sichtbare Anomalien in Bereichen wie der Medulla oblongata und dem Mittelhirn hervorrufen, die für die Atemkontrolle von Bedeutung sind. Diese Abnormalitäten traten Wochen nach der Infektion auf und blieben bei vielen Patienten persistent.

Was die psychische Gesundheit anbelangt, so berichteten viele Patienten von depressiven Verstimmungen und Angstzuständen. Rowe weist darauf hin, dass „die Beziehung zwischen Hirngesundheit und psychischer Gesundheit unerlässlich ist“ und dass Hirnschäden durch Covid-19 eine Verschlechterung der psychischen Verfassung nach sich ziehen können.

Die neuesten Erkenntnisse bieten zudem Hoffnung auf innovative Therapien, nicht nur für Covid-19, sondern auch für andere neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Demenz, die mit Hirnstamminflammation in Verbindung gebracht werden.

Zusammenfassend wird gesagt, dass die während der Pandemie erzielten Fortschritte in der Hirnforschung unfassbar sind. Dr. Rua fasst zusammen: „Dank dieser neuen Technologien gewinnen wir ein besseres Verständnis für Hirnerkrankungen und deren Behandlung bei lebenden Patienten.“

Mit diesen durchschlagenden Ergebnissen könnte das medizinische Feld revolutioniert werden und Hoffnung für Millionen von Patienten mit Langzeitfolgen der Covid-19-Infektion bieten – ein wirklich bahnbrechender Schritt in der Neurologie!