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Machtkampf – Frauen erobern die Führungspositionen in der Finanzwelt

2024-11-29

Autor: Louis

Die Zeiten der Macho-Duelle sind vorbei. Jetzt kämpfen Frauen um die besten Posten in den oberen Etagen der Finanzwelt.

Ein aktuelles Beispiel aus der Zürcher Kantonalbank (ZKB) zeigt, wie ernst es den Damen in der Branche ist. Im Bereich Private Banking, der von Florence Schnydrig Moser, einer erfahrenen Managerin, geleitet wird, kam es zu einem spannenden Wettkampf zwischen zwei talentierten Bankerinnen.

Im Zentrum des Geschehens stand eine hochbegehrte Position im Marktgebiet Zürichsee, das für seine hohe Dichte an vermögenden Kunden bekannt ist. Laut interner Informationen bewarb sich Alona Müller, die bereits seit einiger Zeit die „Filialgruppe Zürichsee“ leitete, um diese Schlüsselposition.

Doch sie musste sich geschlagen geben. In der entscheidenden Auswahlrunde setzte sich ihre Konkurrentin Judith Albrecht durch. Albrecht, die eine solide akademische Ausbildung an der HSG genoss, hatte neben einer Station bei Boston Consulting bereits seit zehn Jahren bei der ZKB Karriere gemacht. Sie startete als Stabsleiterin und kletterte schnell die Karriereleiter im Vertrieb und in der Finanzberatung empor.

Im Gespräch mit der Presse erklärte Schnydrig Moser, die Entscheidung sei nach einem „umfassenden Bewerbungsverfahren und mit hochqualifizierten Kandidaten“ gefallen. Albrecht sei dabei als die beste Wahl hervorgegangen.

Alona Müller hingegen bekam die Gelegenheit, sich bei der Raiffeisen Thalwil als neue Vorsitzende der Bankleitung zu präsentieren. In ihrer neuen Rolle plant sie, „nachhaltige und innovative Lösungen“ zu entwickeln, was die Weichen für ihre weitere Karriere stellen könnte.

Ein Sprecher der Raiffeisen wollte sich jedoch nicht zu den Vorkommnissen bei der ZKB äußern und so bleibt unklar, welchen Einfluss dieses interne Machtspiel auf die weitere Entwicklung der ZKB haben wird.

Es ist bemerkenswert, dass Müller, die einst an der Spitze des Bank Kaderversammlung, dem heutigen Swiss Finance Chapter, stand, trotz ihres Engagements im Ehrenamt nur bedingt Erfolg hatte. In den letzten Jahren hat die Branche mit verschiedenen Herausforderungen zu kämpfen, die Frauen in Führungspositionen vor neue Hürden stellen.

Obwohl Albrecht nun die oberste Position im Zürichsee-Gebiet einnimmt, bleibt Müller nicht ohne Einfluss. Ihre neue Rolle bei der Raiffeisen könnte ihr die Plattform bieten, um innovative Ideen in der Finanzwelt zu verwirklichen. Dies könnte gerade in einer Branche, die sich laufend weiterentwickelt, entscheidend sein. Der Kampf um die besten Positionen ist damit jedoch noch lange nicht vorbei – die nächsten Duelle stehen bereits in den Startlöchern.