Technologie

MacOS wird zu einem geschlossenen System: Warum sich Entwickler Sorgen machen sollten

2025-01-06

Autor: Nina

Apple schottet MacOS immer weiter ab, und diese besorgniserregende Entwicklung ist nicht nur für Benutzer, sondern auch für Entwickler von Bedeutung. Laut einer umfassenden Analyse der Systemdateien verschiedener MacOS-Versionen durch den Blogger Howard Oakley hat der Anteil privater Frameworks in Apples Betriebssystemen signifikant zugenommen.

Von MacOS Version 10.14 (Mojave) bis zur aktuellen Version 15.2 (Sequoia) hat sich der Anteil privater Frameworks von 76 Prozent im Mai 2019 auf überwältigende 84 Prozent im Dezember 2024 erhöht. Dies bedeutet, dass Apple zunehmend Funktionen und Ressourcen einschränkt, die nur für interne Entwickler zugänglich sind. Diese privaten Frameworks sind darauf ausgelegt, ausschließlich in Apples eigenen Anwendungen verwendet zu werden, während die öffentlichen Frameworks über Programmierschnittstellen (APIs) auch externen Entwicklern zur Verfügung stehen.

Ein besonders prägnantes Beispiel für diese Einschränkungen ist der Sprachassistent Siri. Apple-Entwickler können auf erstaunliche 123 private Frameworks zurückgreifen, während externe Entwickler lediglich Zugang zu einem einzigen Framework haben. Dies hat zur Folge, dass externe Entwickler ihre Anwendungen nur noch über Umwege und nicht mehr über den offiziellen App Store veröffentlichen können, was die gesamte Entwicklung und Markteinführung enorm erschwert.

Zusätzlich wird der Zugriff auf wichtige Ressourcen für Entwickler zunehmend kompliziert. Während private Entwickler in der Vergangenheit Frameworks relativ einfach durchsuchen und verwenden konnten, sind dynamische gemeinsam genutzte Bibliotheken mittlerweile in komplexen Zwischenspeichern innerhalb von MacOS cryptex abgelegt. Oakley hebt hervor, dass der Zugriff darauf nur noch eingeschränkt und unzureichend dokumentiert ist.

Diese Entwicklung wirft insbesondere die Frage auf, wie viel von macOS nun wirklich privat und proprietär ist, anstatt offen und zugänglich. In den letzten fünf Jahren hat sich die Wachstumsrate privater Frameworks dramatisch erhöht, was nicht nur die Zusammenarbeit zwischen Apple und externen Entwicklern beeinträchtigt, sondern auch die Innovationsfähigkeit gefährden könnte.

Darüber hinaus haben die strengen Einschränkungen bei neuen Betriebssystem-Updates in der Vergangenheit bereits für erhebliche Probleme gesorgt, insbesondere für Drittanbieter von Sicherheitssoftware, wie Firewalls. Angesichts dieser Entwicklungen fragen sich viele, ob Apple wirklich noch das beste Interesse seiner Entwickler und Benutzer im Herzen trägt oder ob es sich zunehmend in ein geschlossenes System verwandelt, das nur wenigen ausgewählten Anwendungen zugänglich ist.

Die Frage bleibt also: Ist die schöne, integrierte Welt von Apple wirklich so zugänglich, wie sie sein sollte? Entwickler und Benutzer sollten wachsam bleiben und diese Entwicklungen genau im Auge behalten.