
Marc Marquez (Ducati): „Das war vollkommen mein Fehler“
2025-03-31
Autor: Lukas
Die Erwartungen an Marc Marquez beim Red Bull Grand Prix of the Americas waren immens hoch. Der spanische Fahrer trat mit vier Siegen im Gepäck und einem beträchtlichen Maß an Selbstvertrauen in Austin an. In den Trainingssessions zeigte er herausragende Leistungen und erzielte im Qualifying seine achte Pole-Position bei COTA. Im Sprintrennen sicherte er sich außerdem seinen fünften Saisonsieg. Viele Fans und Experten rechneten fest mit einem weiteren Triumph des Ducati-Werkspiloten im Grand Prix am Sonntag.
Doch das Wetter spielte eine entscheidende Rolle: Vor dem Rennen regnete es leicht, sodass die Strecke nass und rutschig war. Wie viele andere Fahrer entschied sich Marquez für Regenreifen. Als der Regen jedoch nachließ und die Strecke zu trocknen begann, war es klar, dass Fahrer mit Slick-Reifen schnell an ihm vorbeiziehen würden. Sekunden vor dem Start geriet das gesamte Feld in Unruhe, als Marquez in die Box sprintete, um sein Motorrad zu wechseln. Viele Fahrer folgten seinem Beispiel und wechselten ebenfalls auf ihre Ersatzbikes, was zu erheblichem Chaos und einem Startabbruch führte. Normalerweise wären Marquez und die anderen aufgrund ihres Wechsels in die Box bestraft worden, doch weil das halbe Feld ihm folgte, wurde die Quick-Restart-Procedure aktiviert.
Marquez selbst erklärte später: „Ich kenne die Regeln und habe genau verstanden, wie ich das Zeitlimit vor dem Start ausnutzen kann. Ich habe meinen Mechaniker sieben Minuten vor dem Limit gefragt, ob das zweite Bike bereit ist – ich habe dann angedeutet, dass ich vielleicht die Startaufstellung verlassen werde.“ Sein strategischer Schachzug zahlte sich aus, denn das gesamte Feld folgte ihm, und der Start wurde abgebrochen.
Nach einer Verzögerung von zehn Minuten startete das Rennen schließlich mit einer Aufwärmrunde, doch die Rennlänge wurde auf 19 Runden verkürzt. Marquez erwischte einen guten Start und führte das Rennen an, während sein Bruder Alex Marquez und Pecco Bagnaia um die zweite Position kämpften. Doch nach sieben Runden kam der Schock: In Kurve 4 verlor Marquez die Kontrolle, stürzte und musste sein Rennen vorzeitig beenden.
Zu seinem Sturz sagte Marquez: „Wir haben in der einfachsten Phase einen Fehler gemacht, ich war bereits zwei Sekunden vorne. Ich habe den Kerb einfach zu aggressiv geschnitten – das war komplett mein Fehler. Ich fühlte mich mit vollem Vertrauen unterwegs, aber ich machte einen entscheidenden Fehler.“ Er fügte hinzu, dass der Verlust von 25 Punkten für ihn und sein Team schmerzhaft sei, betonte jedoch, dass die familiäre Atmosphäre zwischen ihm und Alex Marquez nach wie vor positiv bleibe.
Mit seiner beschädigten Ducati kehrte Marquez nach seinem Sturz zwar auf die Strecke zurück, musste das Rennen aber bald aufgeben, da er im Feld zurückfiel. In der Gesamtwertung liegt er jetzt mit 86 Punkten einen Punkt hinter seinem Bruder Alex.
Ergebnisse des MotoGP COTA Grand Prix (30. März): 1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 39:00,191 min 2. Alex Márquez (E), Ducati, +2,089 sec 3. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +3,594 4. Franco Morbidelli (I), Ducati, +10,732 5. Jack Miller (AUS), Yamaha, +11,857 6. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +12,238 7. Enea Bastianini (I), KTM, +12,815 8. Luca Marini (I), Honda, +15,646 9. Ai Ogura (J), Aprilia, +16,344 10. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +18,255 11. Alex Rins (E), Yamaha, +24,256 12. Raúl Fernández (E), Aprilia, +27,938 13. Augusto Fernández (E), Yamaha, +35,740 14. Maverick Viñales (E), KTM, +42,724 15. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +46,397 16. Somkiat Chantra (T), Honda, +1:03,601 17. Johann Zarco (F), Honda, +2 Runden.
Aktueller WM-Stand nach 6 von 44 Rennen: 1. Alex Marquez, 87 Punkte; 2. Marc Marquez, 86 Punkte; 3. Bagnaia, 75 Punkte; 4. Morbidelli, 55 Punkte; 5. Di Giannantonio, 44 Punkte.