Mathematik und Naturwissenschaften: Alarmierende Entwicklung bei deutschen Grundschülern
2024-12-04
Autor: Emma
Einleitung
Die neuesten Ergebnisse der Trends in International Mathematics and Science Study 2023 (Timss) werfen ein besorgniserregendes Licht auf die schulischen Leistungen deutscher Grundschüler. Während die mathematischen Fähigkeiten stabil im internationalen Mittelfeld bleiben, zeigen die Ergebnisse aus den Naturwissenschaften einen dramatischen Rückgang. Diese Untersuchung, die von der Universität Hamburg geleitet wird und die Leistungen von Viertklässlern aus über 60 Ländern vergleicht, wird alle vier Jahre durchgeführt – die letzte Messung war 2019.
Mathematikleistungen Deutschlands
Deutschland verzeichnet seit der ersten Erhebung im Jahr 2007 nur stagnierende Leistungen in Mathematik, während andere Staaten wie Singapur (615 Punkte), Taiwan (607) und Südkorea (594) signifikante Fortschritte gemacht haben. Mit einem Durchschnitt von 524 Punkten in Mathematik liegen die deutschen Schüler zwar im breiten europäischen Mittel, aber 16 Länder schneiden besser ab, darunter Litauen (561) und England (552).
Rückgang der Naturwissenschaften
Besonder besorgniserregend ist der Rückgang in Naturwissenschaften, wo deutsche Viertklässler nur durchschnittlich 515 Punkte erreichen – über dem internationalen Durchschnitt von 494 Punkten, aber hinter den OECD-Ländern mit 526 Punkten. Besonders alarmierend: Fast 30 Prozent der Schüler erreichen nicht einmal die dritte Kompetenzstufe in Biologie, Chemie, Physik und Erdkunde. Der Anteil der Schüler, die diese Mindestanforderungen nicht erfüllen, ist seit 2007 gestiegen.
Zukunft der Schülerleistungen
Daten zeigen, dass viele Schüler Schwierigkeiten haben werden, den Anforderungen der Sekundarstufe gerecht zu werden. Während 2023 8,3 Prozent der Schüler die höchste Kompetenzstufe in Mathematik erreichten – im Vergleich zu 5,6 Prozent im Jahr 2007 – bleibt Deutschland unter dem internationalen Durchschnitt von 10,4 Prozent.
Diversität im Bildungswesen
Ein weiteres kritisches Thema ist die Diversität in den Grundschulklassen. Im Vergleich zu den letzten Erhebungen ist der Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund gestiegen. Studien zeigen, dass Schüler aus migrierten Familien durchschnittlich schlechtere Ergebnisse erzielen, vor allem in den Naturwissenschaften, wo ein Leistungsunterschied von bis zu 70 Punkten festgestellt wurde.
Forderung nach Maßnahmen
Die Autoren der Studie fordern dringend Maßnahmen, um Chancengleichheit für alle Schüler zu schaffen. Wenn diese Tendenzen nicht sofort adressiert werden, sind die zukünftigen Generationen in den Wissenschaften gefährdet, und Deutschland könnte seine Wettbewerbsfähigkeit auf dem internationalen Bildungspodium verlieren. Es braucht eine enorme Anstrengung, um Deutschlands Schüler wieder an die Spitze der internationalen Leistungsträger zu bringen!