Geschäft

MCH Group: CEO Florian Faber tritt sofort zurück

2025-03-25

Autor: Noah

Nach sieben Jahren, die von finanziellen Schwierigkeiten geprägt waren, konnte die MCH Group im letzten Jahr erstmals seit langem wieder einen Nettogewinn von 3 Millionen Franken ausweisen. Diese positive Nachricht kam jedoch durch einen unglücklichen Umstand zustande: Ein verheerender Brand in einem Warenlager der MCH Group in Laufen vor fünf Jahren führte zu einem Schaden von 14,3 Millionen Franken, der schließlich durch eine vergleichbare Versicherungssumme von 3 Millionen Franken kompensiert wurde. Dieses Geld wurde in der Finanzsituation für das Jahr 2024 positiv verbucht und sorgte so für einen unerwarteten Turnaround.

Allerdings war dies nicht ausreichend, um den CEO Florian Faber zu halten. Der Hauptaktionär James Murdoch und andere Aktionäre hatten hohe Erwartungen an die operativen Leistungen, die jedoch nicht erfüllt wurden. Im aktuellen Aktionärsbrief weist Verwaltungsratspräsident Andrea Zappia darauf hin, dass die Ergebnisse der Tochtergesellschaften Expomobilia und MCH Global sowie der eigenen Messen hinter den Erwartungen zurückblieben und Optimierungen erforderten.

Besonders schmerzhaft für Faber ist, dass er vor seiner Ernennung zum CEO die Tochtergesellschaften Expomobilia und MCH Global leitete und somit gut mit den Herausforderungen vertraut war. Der Aktienkurs der MCH Group spricht eine deutliche Sprache: Er hat sich in den letzten drei Jahren halbiert und erreichte kürzlich ein Allzeittief von 3,46 Franken. Dies deutet darauf hin, dass das Vertrauen der Investoren in die Wende hin zu einer profitablen Zukunft der MCH Group stark angeschlagen ist.

Zappia wird interimistisch die operative Führung übernehmen und hat angekündigt, sich die „nötige Zeit“ zu nehmen, um die richtige Führungsposition zu besetzen, die das Unternehmen in die nächste Phase führen soll. Es bleibt jedoch unklar, wie viel lokalen Einfluss es im Hinblick auf die Entwicklung von Basel geben wird, während Zappia zwischen Italien und England pendelt und die meisten Führungskräfte nicht aus der Region stammen.

Außerdem gibt es strategische Herausforderungen: Die Basler Regierung hat in letzter Zeit ihre Vertretung zurückgezogen, was vor allem auf die Abgänge von Schlüsselpersonen zurückzuführen ist. Dies könnte die lokale Einbindung und die Interessenvertretung in der MCH Group weiter erschweren und zu Unsicherheiten in der Unternehmensführung führen.

Für den Kanton Basel-Stadt, der mit 37,5 Prozent zweitgrößter Aktionär bleibt, könnten die Entwicklungen komplex und herausfordernd sein, insbesondere im Hinblick auf die angekündigten Pläne zur Optimierung der rechtlichen Unternehmensstruktur. Die genauen Auswirkungen dieser Veränderungen sind noch ungewiss, doch der Verzicht auf teure Messehallen scheint unvermeidlich, um die nachhaltige Rentabilität sicherzustellen und das Vertrauen der Aktionäre zurückzugewinnen. Die nächste Zeit wird entscheidend sein, um neue strategische Weichen zu stellen und die MCH Group aus ihrer finanziellen Krise zu führen.